Rezension zu "Meine Pferde, meine Heiler" von Shelley Rosenberg
... bzw. die Heilung unterstützen können ... denn zulassen und wollen muss es der Betroffene zunächst selbst. Darüber lässt die Autorin, Shelley Rosenberg, keine Zweifel offen. In kleinen Episoden schildert sie ihr Erleben von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter. Damals waren Pferde ihr Zufluchtsort, Wesen, die ihr zu hörten und sie annahmen, die ihr eine starke Schulter boten und sie auf ihren Rücken trugen. Gehalten, getragen, gesehen und beschützt werden, danach sehnte sie sich bis ins Erwachsenenalter hinein. Doch die Verhaltensmuster und Strategien, die sie als Kind entwickelt hat, um zu überleben, stehen ihr nun im Weg, wenn es um Partnerschaft und Beziehung mit einem anderen Menschen geht. Was ihr mit Pferden so leicht gelingt, endet mit Menschen oft in einem Desaster.
Schonungslos ehrlich schildert die Autorin ihr Erleben und ihre Gedanken. Sie reflektiert sich selbst und der verzweifelte Wunsch etwas zu ändern, aus dem inneren Dilemma zu entkommen, schwingt in jeder Zeile. Der Leser fühlt mit. Gleichsam entführt sie in die Welt der Pferde. Als renommierte Pferdetrainerin liebt sie die beobachtende Rolle. Sie analysiert Pferde-Mensch-Beziehung und kann helfen, wenn die Verständigung mit dem Pferd nicht so recht klappen will. Die Sprache der Pferde ist ihr vertraut, vertrauter als die Menschensprache. Ein tiefschürfendes, wertvolles Leseerlebnis.