Rezension zu "Westwärts mit gerafften Röcken" von Linda Peavy
Ohne die vielen tatkräftigen Frauen wäre die Besiedlung von Nordamerika ganz anders verlaufen. Doch im Gegensatz zu den männlichen Pionieren sind die Mühen und Entbehrungen der Frauen nur rudimentär überliefert.
Bislang wurden sie entweder als hingebungsvolle Mütter und Ehefrauen oder als Prostituierte dargstellt. Immer jedoch auf Rand- oder Nebenrollen festgenagelt.
Das vorliegende Buch rückt den Anteil, den Frauen an der Besiedelung des amerikanischen Kontinents hatten, ein wenig zurecht.
Aus den wenigen schriftlichen Quellen haben die Autorinnen ein tolles Buch zusammengestellt. Die eingefügten Fotos und Abbildungen geben einen eindrucksvollen Blick auf das Leben im Treck (oder soll ich vielmehr sagen „Dreck“?). Noch nie gelesene Tagebuchaufzeichnungen und Schriftstücke bilden die Grundlage dieses Buches.
Die Leistungen dieser Siedlerinnen sind nicht hoch genug einzuschätzen. Sie bewegten sich permanent an ihrer physischen Leistungsgrenze, dauernd schwanger und boten in einer männlich dominierten, feindlichen Umwelt vielen Gefahren ihre Stirn.
Viele kamen aus den Armengebieten Europas, vertrieben aus den unterschiedlichsten Gründen. Allen gemein war die Hoffnung auf ein besseres Leben für sich und ihre Kinder. Für manche von ihnen wurde der Traum zum Albtraum, viele starben namenlos und oft unbeweint.
Diesen Frauen ist mit dem Buch ein Denkmal gesetzt. .