Sara ist neun Jahre alt und wächst sehr behütet auf. Zu ihrer Familie gehört neben den liebevollen Eltern noch ihre ältere Schwester Emilie. Sara hat ein schönes Zimmer und eine beste Freundin, abends vor dem Schlafengehen lesen die Eltern ihr Geschichten vor und sprechen über deren Bedeutung, über die großen und kleinen Dinge des Lebens.
Es ist Herbst, als Sara mit ihrer Erzählung beginnt und dem Tag, der ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt.
"Mamas beste Freundin war gestorben. Ganz plötzlich. [...] Sie wären zu Weihnachten zu uns gekommen. Das machten sie immer so. Mamas Freundin Karin. Und ihr Sohn, Steinar."
Sara kann Steinar nicht leiden, weil er nur quengelt und zu nichts zu gebrauchen ist. Dass er erst fünf ist, ist ihr dabei herzlich egal. Und so ist sie zunächst froh, dass der Weihnachtsbesuch nun sicher ausbleiben wird. Aber kurze Zeit später verkünden die Eltern, dass Steinar zukünftig zu ihrer Familie gehören und bei ihnen wohnen wird, weil er sonst niemanden hat, der sich um ihn kümmern könnte. Und nicht nur das, Sara soll auch ihr Zimmer mit ihm teilen. Ihr Leben ist völlig aus den Fugen, alles ist plötzlich anders und sie nicht in der Lage, nett zu sein zu Steinar. Als ihr klar wird, "[...] dass Sara es niemals schaffen würde, lieb zu Steinar zu sein" , hat sie die Idee, sich in Alfred zu verwandeln und ein toller großer Bruder zu werden. Und weil sie eine einfühlsame Familie hat, funktioniert das auch. Alfred kann für Steinar Verständnis aufbringen und sich um ihn kümmern, eben ein großer Bruder sein. Langsam wächst so eine "neue" Familie zusammen und am Ende wird Alfred nicht mehr gebraucht und Sara kann wieder sie selbst werden.
In klarer und einfacher Sprache erzählt Linde Hagerup von den emotionalen Herausforderungen für ein Kind, das mit einer neuen Familiensituation klar kommen muss. Absolut lesenswert!