Linn Strømsborg

 4,3 Sterne bei 127 Bewertungen
Autor*in von Nie, nie, nie, Verdammt wütend und weiteren Büchern.

Lebenslauf

LINN STRØMSBORG, geboren 1986, debütierte 2009 mit dem Roman ›Roskilde‹. Seitdem hat die Autorin vier weitere Romane geschrieben. Bei DuMont erschien 2021 der hochgelobte Roman ›Nie, nie, nie‹.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Verdammt wütend (ISBN: 9783832168438)

Verdammt wütend

 (7)
Neu erschienen am 14.10.2024 als Gebundenes Buch bei DuMont Buchverlag.

Alle Bücher von Linn Strømsborg

Cover des Buches Nie, nie, nie (ISBN: 9783832166212)

Nie, nie, nie

 (118)
Erschienen am 12.04.2022
Cover des Buches Verdammt wütend (ISBN: 9783832168438)

Verdammt wütend

 (7)
Erschienen am 14.10.2024
Cover des Buches Nie, nie, nie: Roman (ISBN: B08NMS8TNF)

Nie, nie, nie: Roman

 (2)
Erschienen am 12.04.2021

Neue Rezensionen zu Linn Strømsborg

Cover des Buches Verdammt wütend (ISBN: 9783832168438)
S

Rezension zu "Verdammt wütend" von Linn Strømsborg

People Pleaser
SinaAnisvor einem Tag

Britt ist Mutter und Ehefrau. Immer ist sie für ihre Tochter und ihren Mann da. Nur leider verliert sie sich selbst irgendwann.

In ihren Sommerferien in einem Strandhaus gemeinsam mit ihren Freunden, platz ihr der Kragen und sagt allen, was sie von ihnen hält.

Nach einer schweren Nachricht möchte sie weg. Wohin ist egal, hauptsache weg von allen Egoisten.

Gemeinsam mit ihrer Freundin Nico (die sie eigentlich gar nie mochte) fährt sie weg und kann sich endlich mal jemandem anvertrauen.


Mich hat das Buch wirklich sehr berührt. Britt ist stark, aber selbst sie bricht manchmal zusammen. Der Schreibstil war interessant und auch der Plot war eher speziell. Geschrieben wird das ganze eigentlich aus der Sicht von Britt, wechselt aber ab und an.

Britt war und ist wütend und das hat sich im Buch sehr gut gezeigt. Zudem gab es einige wunderschöne Passagen, die ich mit Freude gelesen habe.

Ich kann das Buch allen Eltern, vor allem den Müttern, Ehefrauen aber auch jedem People Pleaser empfehlen!

Ein interessantes und tiefgründiges Werk von Linn Strømsborg


Cover des Buches Verdammt wütend (ISBN: 9783832168438)
nad_kruegers avatar

Rezension zu "Verdammt wütend" von Linn Strømsborg

Verdammt wütend
nad_kruegervor einem Tag

Britt, Ehefrau und Mutter, ist ständig wütend. Wütend auf sich selbst, auf ihr Leben, auf ihren Ehemann, auf andere Personen und deren Leben. Es gibt so viele Gründe, warum sie wütend ist. Doch am wütendsten macht es sie, weil niemand fragt, WARUM sie so wütend ist. Während eines Sommerurlaubs mit ihrer Familie und Freunden platzt ihr der Kragen und sie lässt all ihre angesammelte Wut raus. 

"In meiner Wut verbergen sich noch ein Haufen anderer Gefühle. Enttäuschung, Entmutigung, Verzweiflung, Trauer, eine so enorme Trauer, dass nichts so ist, wie es hätte sein sollen, dass nicht mehr aus mir geworden ist als die, die ich am Ende nun bin." (S. 173)

Dann verschwindet sie mit Nico, einer langjährigen Freundin ihres Mannes, die so ganz anders ist als Britt - nämlich unabhängig, frei von Regeln und Konventionen und alles leicht nimmt.

Doch Britt kann nichts leicht nehmen. Britt hat gelernt, ein Mädchen zu sein. "Mädchen zu sein, bedeutet vorsichtig zu sein. Weinen, aber nicht schreien, schön sein, dünn sein, mit heller Stimme singen und lieb sein. (S. 11)

Und dann hat Britt gelernt, eine Frau zu werden. "Frau zu sein bedeutet, mit den Kindern zu Hause zu bleiben, die Care-Arbeit zu übernehmen, [...] Frau zu sein bedeutet, wütend zu sein, Frau zu sein bedeutet, eine Furie zu sein, Frau zu sein bedeutet, zur Therapie zu gehen, weil man nicht gelernt hat, sich zu spüren. [...] Frau zu sein bedeutet, neues Leben in die Welt zu setzen und es nicht zu schaffen, das eigene Leben zu leben." (S. 14)

Britt, die ihre Bedürfnisse nicht in Worte fassen kann, hat diese immer hinten an gestellt, um es allen recht zu machen. Sie will stark sein und keine Hilfe annehmen. Um sich vor Enttäuschungen zu schützen, geht sie immer mit einer negativen Erwartungshaltung an eine Sache. Britt kann nicht sagen "Ich liebe dich!", vielmehr zeigt sie ihre Zuneigung und Fürsorge dadurch, dass sie ihre Liebsten an Aufgaben erinnert. "Denk dran, dass Elise morgen früh zum Handball muss, Espen. Denk dran, die Spülmaschine anzustellen, Espen." (S. 164)

Britt hat ihren Platz in der Welt noch nicht gefunden. Wird es ihr nach ihrem Ausraster gelingen - auf ihre Bedürfnisse zu hören, ihr Leben nach ihren Wünschen und Vorstellungen zu gestalten? Was hat der Wutausbruch bei ihrem Ehemann bewirkt? Lest es unbedingt selbst!

Die Autorin hat mit Britt eine sehr authentische Protagonisten erschaffen, mit der ich mich erschreckenderweise ziemlich gut identifizieren konnte.

Der Aufbau der Kapitel und die Sprache sind sehr besonders und haben mir richtig gut gefallen. Einige Stellen haben sich wie ein Poetry Slam gelesen; ich musste ganz oft an Julia Engelmann denken. :-)

Tolles Buch und eine klare Leseempfehlung!

Cover des Buches Verdammt wütend (ISBN: 9783832168438)
LeenChavettes avatar

Rezension zu "Verdammt wütend" von Linn Strømsborg

Über die Wut, das Frausein und Konsequenzen
LeenChavettevor 3 Tagen

Britt hat ihr Leben lang immer alles dafür gegeben, alles richtig zu machen. Allen zu gefallen, sich so zu verbiegen, bis sie selbst nicht mehr wusste, was ihr eigentlich gefällt. Sie hat gelernt, niemals trotzig zu sein, ihre Wut zu zügeln, leise zu sein. All die negativen Gefühle hat sie für eine sehr lange Zeit einfach runtergeschluckt. Nun ist sie, 43 Jahre alt, verheiratet, hat eine kleine Tochter und einen Job, den sie hasst. Bis zu einem Tag in den Sommerferien, an dem es einfach aus Britt herausbricht und sich alle Emotionen entladen.


Wir brauchen Literatur über wütende und laute Frauen von wütenden und lauten Frauen. Linn Strømsborg hat auf 223 Seiten geschafft, was andere Autor*innen nicht auf 400 oder mehr Seiten bewältigen. Eine so feine und treffsichere Analyse der Lebensrealität von Frauen. Ganz ohne Umschweife oder Plattitüden. Ich mochte es sehr, dass Strømsborg den Lesenden hier nicht einfach nur die geballte Wut vor die Füße wirft und diese so stehen lässt. Sie behandelt die Situation ihrer Protagonistin ganz reflektiert und einfühlsam und zeigt Lösungswege und Einsichten auf, die sich nahezu versöhnlich anfühlen.


Unpopular Opinion und auch, wenn ich mir damit nicht viele Freund*innen machen werde:

"Verdammt wütend" ist für mich das bessere "Die Wut, die bleibt".


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