Linus Reichlin

 3,9 Sterne bei 171 Bewertungen
Autor von Die Sehnsucht der Atome, Der Assistent der Sterne und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Linus Reichlin, geboren 1957, lebt als freier Schriftsteller in Berlin. Für seinen in mehrere Sprachen übersetzten Debütroman "Die Sehnsucht der Atome" erhielt er den Deutschen Krimi-Preis 2009. Sein Roman "Der Assistent der Sterne" (2010) wurde zum "Wissenschaftsbuch des Jahres 2010 (Sparte Unterhaltung)" gewählt. Zuletzt erschien "Das Leuchten in der Ferne" (2012), ein Roman über einen Kriegsreporter in Afghanistan – "das ist große Literatur, und dann auch noch spannend erählt" (FAZ).

Alle Bücher von Linus Reichlin

Cover des Buches Die Sehnsucht der Atome (ISBN: 9783442470686)

Die Sehnsucht der Atome

 (40)
Erschienen am 11.01.2010
Cover des Buches Der Assistent der Sterne (ISBN: 9783462042320)

Der Assistent der Sterne

 (39)
Erschienen am 23.09.2010
Cover des Buches In einem anderen Leben (ISBN: 9783462049541)

In einem anderen Leben

 (23)
Erschienen am 10.11.2016
Cover des Buches Das Leuchten in der Ferne (ISBN: 9783462046830)

Das Leuchten in der Ferne

 (18)
Erschienen am 10.09.2014
Cover des Buches Er (ISBN: 9783462043983)

Er

 (17)
Erschienen am 14.05.2012
Cover des Buches Señor Herreras blühende Intuition (ISBN: 9783869712277)

Señor Herreras blühende Intuition

 (15)
Erschienen am 11.02.2021
Cover des Buches Der Hund, der nur Englisch sprach (ISBN: 9783869712857)

Der Hund, der nur Englisch sprach

 (7)
Erschienen am 17.08.2023
Cover des Buches Keiths Probleme im Jenseits (ISBN: 9783869711911)

Keiths Probleme im Jenseits

 (6)
Erschienen am 22.08.2019

Neue Rezensionen zu Linus Reichlin

Cover des Buches Der Hund, der nur Englisch sprach (ISBN: 9783869712857)
twentytwos avatar

Rezension zu "Der Hund, der nur Englisch sprach" von Linus Reichlin

Der Hund, der nicht lügen konnte
twentytwovor 6 Monaten

Mit vielem hat Felix ja gerechnet, aber dass sein spontaner LSD-Trip ihm einen Hund beschert, ist mehr als sein umnebeltes Hirn ohne Widerspruch verkraften kann. Und genau dies wird ihm zum Verhängnis. Der Hund ist nämlich nicht aufs Maul gefallen und ehe Felix sich versieht, hat dieser es geschafft, ihn auf ganzer Linie zu verunsichern. Obwohl er die tierische Erscheinung am liebsten auf seinen geistigen Zustand schieben würde, kommt er nicht umhin sich zunehmend als Opfer eines ausgeklügelten KI-Projekts zu fühlen – oder warum zum Teufel, spricht der Hund ein besseres Englisch als er selbst?

Fazit
Ein groteskes Verwirrspiel, in dem die Grenzen zwischen Realität, Täuschung und Einbildung so lange changieren, bis sie zu einem vollkommen neuen Wahrnehmungsgefühl verschmolzen sind.

Cover des Buches Der Hund, der nur Englisch sprach (ISBN: 9783869712857)
Woerter_auf_Papiers avatar

Rezension zu "Der Hund, der nur Englisch sprach" von Linus Reichlin

Ein großes Lesevergnügen
Woerter_auf_Papiervor 7 Monaten

Protagonist Felix hat zunächst noch alles im Griff, mehr oder weniger. In seiner Berliner Wohnung hängt er den unterschiedlichsten Gedanken nach. Teils banal, teils philosophisch sind seine Überlegungen. Lohnt sich in seinem Alter die Anschaffung eines neuen Bücherregals überhaupt noch? Können Drogen überlagern? Wie geht es seiner alten Flamme Nicole, die mittlerweile die Gattin des Bundespräsidenten ist und deren Leben er bisweilen mittels Klatschzeitschriften verfolgt?

Der Hund, ein Jack Russell namens Hobo, bringt Felix‘ wirre Gedanken noch weiter in Aufruhr. Denn Hobo, der ein amerikanisches Englisch mit oft unverständlichen Redewendungen spricht, ist davon überzeugt, dass er entführt wurde und dringend zurück nach Florida muss. Dort hat er viele Freunde, die Felix reich entlohnen werden („three hundred thousand bucks“), wenn er den besonderen Hund zurückbringt – sagt der Hund!

Felix und Hobo begeben sich auf eine Art Roadtrip. Sie streiten und diskutieren, haben Spaß beim Stöckchenwerfen, essen gemeinsam Burger. Um die Zeit bis zum Flug zu überbrücken, tauchen sie bei Felix‘ Schwester Simona unter, die noch ganz andere Theorien zu einem sprechenden Hund hat. Stichwort: Verschwörungstheorien!

Das reicht noch nicht? Felix killt Bäume, denkt über Miniatureisenbahnen nach und sucht am Hundepo nach einem Port. Menschen kommen zu Tode, Apfelküchlein kündigen Unheil an und ein Fleischklopfer wird zur Waffe. Und wenn gerade nichts passiert, muss man über irrwitzige Sätze lachen.

Rasentrimmer sind für ihn der Beweis dafür, dass eine Zivilisation sich auch zu sehr entwickeln kann, und dann wird für das geringste Problemchen eine Maschine erfunden, die laut ist und sich nur deshalb durchsetzt, weil Männer gern einen Apparat in der Hand halten.

Das Buch ist vollkommen schräg und manchmal hatte ich das Gefühl, dass der Autor Linus Reichlin während des Schreibens selbst unter dem Einfluss bewusstseinserweiternder Stoffe stand. Das meine ich als Kompliment, denn Der Hund, der nur Englisch sprach strotzt nur so vor skurrilen Ideen, Szenen und Gedanken bzw. Dialogen. Ich bin begeistert!

"Der Hund, der nur Englisch sprach" ist ein verrücktes Werk. Was ist Realität und was ist dem Drogenrausch geschuldet? Vielleicht liegt die Wahrheit ja auch irgendwo dazwischen? Eine Antwort auf diese Fragen erhalten weder die Leser noch der Protagonist Felix. Und das macht Linus Reichlins Roman auch so genial.

Fazit: "Der Hund, der nur Englisch sprach" ist ein aberwitziger und sehr skurriler Trip! Linus Reichlin spielt mit unserer Wahrnehmung und hält ein überraschendes Ende bereit. Ein großes Lesevergnügen.


Cover des Buches Der Hund, der nur Englisch sprach (ISBN: 9783869712857)

Rezension zu "Der Hund, der nur Englisch sprach" von Linus Reichlin

Herrlich schräg und unterhaltsam
Ein LovelyBooks-Nutzervor 7 Monaten

„Klar, der Hund war dabei, aber jetzt ist er erstens weg. Und selbst wenn er hier wäre, würde er eisern schweigen. Ja, wenn Hunde sich etwas in den Kopf setzen, die können stur sein, denkt Felix.“ (Zitat Pos. 74)

 

Inhalt

Es ist eine von diesen heißen Tropennächten in Deutschland, genau genommen die erste im Jahr 2022, als alles damit beginnt, dass der vierundsechzig Jahre alte Felix Sell aus Nostalgiegründen zwei vierundvierzig Jahre alte LSD-Pillen ausprobiert. Damit startet ein Abenteuer, das rasch zu einer Reihe von unvorhersehbaren Ereignissen führt, die Felix völlig überfordern und zu überrollen drohen, wäre da nicht der Hund, der ihm mit Rat und Tat, vor allem mit den Ideen dazu, zur Seite steht. Hobo, ein kleiner Jack-Russell Rüde, der nur eines will, dass Felix ihn vor seinen Entführern in Sicherheit und so rasch als möglich zurück in seine Heimat, nach Naples, Florida, bringt.

 

Thema und Genre

Dieser Roman ist eine moderne Abenteuergeschichte, philosophisch, menschlich, sehr komisch und manchmal sehr surreal, oder doch real?

 

Charaktere

Felix Sell ist ein geschiedener Landschaftsarchitekt in Pension, und lebt allein ein pragmatisches, ruhiges Leben. Anschaffungen berechnet er auf Grund seines Alters mit einem Preis-Leistung-Lebenserwartungsverhältnis. Er mag Katzen, doch diesen Hundeaugen kann er sich auf die Dauer nicht entziehen. Hobo liebt Leckerli und jagt begeistert Stöckchen nach, er ist ein ganz normaler Hund, mit einer Ausnahme: er spricht Englisch, genau genommen amerikanisches Englisch, und dies wesentlich besser als Felix.

 

Erzählform und Sprache

Die Geschichte beginnt mit einem Prolog, an den ein Handlungsablauf anschließt, der innerhalb eines knappen Zeitrahmens von wenigen Wochen stattfindet und zu der Situation im Prolog führt. Im personalen Mittelpunkt der Geschichte, deren Erzähler manchmal ins Auktoriale wechselt, steht Felix, da neben den Action-Elementen der Handlung auch seine Gedanken und inneren Monologe eine wichtige Rolle spielen. Denn natürlich beschäftigen Felix die Zweifel, ist der Hund nun real, ist eine andere logische Erklärung möglich, als die, dass es sich um eine Halluzination als Folge der beiden Pillen handelt, im letzteren Fall ein Zustand, der bald vorbeigehen sollte. Doch bis er Klarheit hat, versteckt er sich mit Hobo vor dessen Entführern, nur um sicherzugehen. Die Sprache erhöht das Lesevergnügen, unterhält zusätzlich mit den kleinen Missverständnissen durch den amerikanischen Slang des frechen, temperamentvollen Jack Russell Terriers, der wohl nicht nur für mich die eigentliche Hauptfigur in dieser Geschichte ist.  

 

Fazit

Der knappe Zeitrahmen, Flucht vor Verfolgern, Konflikte mit der Polizei, sorgen für Spannung, die Geschichte selbst mit vielen skurrilen Szenen für lautes Lachen, der kleine, freche Hund für den Wohlfühlfaktor. Es ist ein schmaler Grad zwischen möglicher, logisch argumentierbarer Realität und phantasievoller Einbildung und dem Autor ist genau dieser geniale Mittelweg gelungen.

Gespräche aus der Community

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Zusätzliche Informationen

Linus Reichlin wurde am 09. Juni 1957 in Aarau (Schweiz) geboren.

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Community-Statistik

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auf 31 Merkzettel

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