Cover des Buches Der Assistent der Sterne (ISBN: 9783462042320)
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Rezension zu Der Assistent der Sterne von Linus Reichlin

Rezension zu "Der Assistent der Sterne" von Linus Reichlin

von StellaCometa vor 14 Jahren

Rezension

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StellaCometavor 14 Jahren
Zum Inhalt: Hannes Jensen (51 Jahre) hat sich frühzeitig pensionieren lassen, um seinem Hobby zu frönen: Physik. Als er von Jan De Reuse, einem Professor der Physik (Universität von Antwerpen), die Einladung erhält, an einem Privatseminar teilzunehmen, ist er also mächtig stolz auf dieses Privileg. Seine Freude währt allerdings nicht lange, denn schon am ersten Abend in Reykjavík kommen die ersten Zweifel auf ... Jensen zieht es zurück nach Brügge, zurück zu seinem gewohnten Leben und zu seiner schwangeren Freundin, Annick O’Hara. Doch nicht alleine tritt er die schwierige Rückreise an, er wird begleitet von Ilunga Likasi, der Assistentin (und zugleich Geliebten) des Professors. Es kommt zum Seitensprung. Dummerweise trägt Jensen ein „Souvenir“ davon: Eine Bisswunde am Hals. Wie soll er dies nur Annick erklären? Besser gar nicht, beschließt Jensen ... Hilfreich ist dabei, dass seine Freundin blind ist – die Spuren an seinem Hals bleiben ihr demnach verborgen. Außerdem hat Annick ganz andere Sorgen, denn ein Féticheur, ein afrikanischer Wahrsager, hat ihrer besten Freundin den Tod der Tochter vorhergesagt. Als Hobby-Physiker glaubt Jensen natürlich nicht an solche Prophezeiungen – merkwürdig ist aber, dass der Täter ein Mal am Hals tragen soll ... Auch die Geschehnisse der folgenden Tage lassen ihn zweifeln: Ist die Zukunft etwa doch vorhersehbar? . Ein Roman über Schicksal und Zufall, über Liebe und Betrug – so heißt es (Zitat: Buchrücken) und in der Tat finden wir im 2. Jensen-Krimi „Der Assistent der Sterne“ all jenes und noch mehr ... Vorhersehung, Gefahr, Selbstzweifel, Hoffnung, Erinnerungen ... Eine tolle Mischung und (für mich zumindest) völlig untypisch für einen Krimi. Gibt es Genre-Grenzen? Für den Autor Linus Reichlin definitiv nicht! . Der Roman ist nicht fesselnd, nicht raffiniert. Es gibt keine verstümmelten Leichen oder spannende Kämpfe. Nicht einmal ein aufregendes, überraschendes Finale. Und trotzdem ist die Geschichte von Hannes Jensen einnehmend, eben in einer ruhigen Art und Weise. Denn es geht vielmehr um die Protagonisten selbst. Um das Miteinander, die Zusammenhänge und um die Frage(n) „Hätte ... wäre ... wenn ...?“ . Wir begleiten den ehemaligen Polizisten in einem verwirrenden Kapitel seines Lebens, das menschliche Verfehlungen und allerlei physikalische Überlegungen innehält. Obwohl die Geschichte nicht in der Ich-Perspektive geschrieben ist, werden dem Leser ausschließlich die Gedankengänge von Jensen offenbart. . Mein Fazit: Die Protagonisten sind skurril, die Geschichte kurios und nicht unbedingt nachhaltig – dennoch ist dieser Krimi wirklich lesenswert und unterhaltsam.
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