Bereits vor einer halben Ewigkeit habe ich dieses Buch über die Geschichte des Linux-Erfinders Linus Torvalds gelesen. Im Kontrast zur Microsoft-Story gibt dieses Buch einen Einblick in den OpenSource-Gedanken. Ich fand es interessant zu erfahren, dass Linus die ganze Sache rund um Linux sehr locker nimmt und die Dinge eher faul angeht. Daher stammte wohl auch der Titel "Just For Fun". So hat Linus z. B., wie allerdings auch Bill Gates, sein Studium eher vernachlässigt und seine Abschlussarbeit an einem Wochenende zusammengetippt und einfach abgegeben, nachdem er Jahre lang vor sich hin studiert hat. Dass von solchen Leuten die Betriebssysteme stammen, die auf den meisten Computern dieser Welt laufen finde ich schon bemerkenswert. Wie immer ein klares Zeichen, dass Bildung auf normalem (staatlichen) Wege bzw. ein wirklich vernünftig beendetes Studium nicht zwingend erforderlich ist um erfolgreich zu sein. Allerdings bin ich mir nicht sicher, was ich von der Person Linus insgesamt halten soll. Mir sind Leute suspekt, die so von sich bzw. ihren Leistungen überzeugt sind, da dies meiner Meinung nach ein Zeichen für einen eingeschränkten Horizont ist. Die Aussage "Mein Code ist perfekt" von Linus halte ich für absoluten Blödsinn. Es gibt mit Sicherheit immer jemanden, der es noch besser hinbekommt als man selber oder der zumindest eine sinnvolle Anpassung beitragen kann. Perfekt ist Linux auch nicht. Genau diese Einstellung ist mit Sicherheit auch der Grund, warum viele Dinge bei Linux so "verfrickelt" sind und es für viele normale Anwender unbrauchbar ist. Aber Respekt vor dieser Leistung. Ein Betriebssystem schreibt man nicht mal so eben und mit Sicherheit lernt man dabei auch mehr als in einem Studium. Das Buch ist aber ganz lustig geschrieben und regt auf jeden Fall dazu an, sich selber hinter die Konsole zu klemmen und ist somit nicht nur für Linux-Fans geeignet. Zwar wird es durchaus kritisiert, dass sich das Buch gegen Ende der wirtschaftlichen Entwicklung von Linux widmet, was ich allerdings interessant finde.
Linus Torvalds
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Just for Fun
Neue Rezensionen zu Linus Torvalds
David Diamond, Journalist, hat Linus Torvalds beim Schreiben des Buches begleitet. Ab und zu kommen deshalb im Buch kursiv gedruckte Abschnitte vor, in denen David Diamond zu Wort kommt und über die Begegnung und das Zusammensein mit Linus Torvalds berichtet.
Der Rest des Buches stammt aus der Feder von Linus Torvalds, dem Programmierer des Betriebssystems Linux.
Das Buch kann man gedanklich in drei Abschnitte einteilen. Zuerst berichtet der Autor über seine Kindheit und Jugend. Danach informiert er über die Entstehung des Betriebssystems. Im dritten Teil äußert er sich unter anderen zu wirtschaftlichen und philosophischen Problemen.
Das Buch zeichnet sich durch einen humorvollen und teilweise sarkastischen Schreibstil aus. Obwohl der Autor nach dem Studium Finnland verlassen hat, ist an vielen Stellen die Bindung an seine Heimat spürbar.
Schwerpunkt des Buches sind die Ausführungen über seine Arbeit am Computer, das Entwickeln von Linux und die die Konsequenzen, die seine weltweite Verbreitung für den Autor hatte. Gerade dieser mittlere Teil stellte hohe Anforderungen an mich als Leser. Wer sich auf dem Gebiet der Computerhardware und der Programmierung nicht auskennt, wird ohne Nachschlagewerk nicht auskommen. Detailgenau und gespickt mit Fachbegriffen ging der Autor auf seine Arbeit ein. Ich fand den Teil des Buches am interessantesten, kenne mich allerdings mit den Fachbegriffen aus.
Ausführlich geht der Autor auf das Prinzip des Open Source ein. Seine Aussagen dazu sind zwar zukunftsweisend, ob sie sich durchsetzen, wage ich zu bezweifeln.
Über viele Aussagen zu Wirtschaft oder zum Sinn des Lebens könnte man weidlich streiten. Es war trotzdem interessant, die Einstellungen des Autors kennenzulernen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Das betrifft insbesondere den technischen Teil. Zu seinem Familienleben hält er sich eher bedeckt. Die philosophischen Gedanken teile ich an den meisten Stellen nicht. Trotzdem hat mich das Buch gut unterhalten und mir eine Menge Informationen über die Entstehung von Linux geboten.
So gut wie der Anfang ist, so langweilig wird das Buch leider gegen Ende. Das Buch fängt mit der technischen Seite der Linux-Anfänge an (echt gut) und verliert sich dann leider in den wirtschaftlichen Entwicklungen (sehr langweilig). Schade =/
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