Rezension zu "Schlechter als morgen, besser als gestern" von Lisa Alther
Vorab: Das Faszinierendste für mich an diesem Buch ist, dass ich beim Lesen immer dachte, ich hätte es schon gelesen und wüsste es nur nicht mehr.
Jetzt weiß ich: Ich hatte es noch nie gelesen, aber es war gut für mich, es zu tun :-)
Eine stark depressive Frau entscheidet sich, eine Therapeutin aufzusuchen und beginnt damit ihren Weg in ihr eigenes Leben,
ein Leben, in dem sie immer wie ein ungeliebter Gast unterwegs war. Nach und nach sehen wir ihr zu, wie sie sich selbst entdeckt.
Wirklich gut geschrieben:
Die zwei Frauen sind sehr unterschiedlich und doch ähnlich.
Die eine depressiv, man spürt förmlich ihren Schmerz. Die andere an einem anderen Punkt des Lebens, auch gebeutelt, aber widerstandsfähiger.
Mir haben sich beim Lesen einige Zusammenhänge meines eigenen Lebens gezeigt, zum Beispiel:
- Die Macht des Gewissens - dringt sie in die übernächste Generation?
- Auch als zweite Tochter kann man das "Älteste-Tochter-Syndrom" haben.
- Bin ich nach der Trennung meines Ehemannes nur zurückgekehrt in mein Leben, in dem ich Einzelkämpfer war und wieder bin?
Dieses Buch liest sich nicht im Vorbeigehen, aber wer Lust hat, sich eigenen, inneren Fragen zu stellen, dem kann ich es absolut empfehlen.