Rezension zu Hier musst du glücklich sein von Lisa Heathfield
Ein intensiver Einblick in das Leben einer Sekte - 4,5 Sterne dafür
von HibiscusFlower
Rezension
HibiscusFlowervor 7 Jahren
Klappentext des Verlages:
Eine kleine Gemeinschaft, abgeschottet von der Welt. Hier ist Pearl aufgewachsen und hier fühlt sie sich sicher, denn ihr Oberhaupt Papa S beschützt sie alle vor der vergifteten Welt da draußen. Doch als sich der gleichaltrige Ellis und seine Familie ihrer Gemeinschaft anschließen, wird Pearls Weltbild auf die Probe gestellt: Ellis wächst Pearl täglich mehr ans Herz – und er scheint nicht an die Lehren von Papa S. zu glauben! Langsam wird auch Pearl klar, dass sie fliehen müssen, um sich zu retten …
"Hier in Saat ist niemand unglücklich. Es gibt keinen besseren Ort auf der Erde als diesen." (S.45)
Jedenfalls kann sich dies die fünfzehnjährige Pearl nicht vorstellen.
`Vergiftet ist die Draußenwelt´ sagt Papa S immer wieder.
Darum sollten sie dankbar sein, dass die Natur so großzügig zu ihnen ist.
Und wenn man wie Pearl in Saat geboren und aufgewachsen ist, fällt es nicht schwer, daran zu glauben.
Dennoch verändert sich, wenn auch zunächst nur sehr zaghaft, ihr Blickwinkel auf die kleine Gemeinde, als drei neue Mitglieder aufgenommen werden. So fremd Ellis auf Pearl wirkt, so vertraut fühlt es sich an, wenn sie Zeit miteinander verbringen. Doch wem soll sie glauben, wem vertrauen ?
Lisa Heathfield ist es mit diesem Buch gelungen, ein schlichtes und dennoch eindringliches Bild einer Sekte entstehen zu lassen und sorgt dabei auch noch dafür, dass man sich als LeserIn mit der Lebensweise, der Einstellung und den Zweifeln auseinandersetzt. Einerseits betrachtet man das friedliche, bewusste, ohne äußere Einflüsse beeinträchtigte Leben und andererseits ist da der nötige Abstand, um zu erkennen, dass etwas nicht richtig läuft. Dieser Zwiespalt wird nicht nur durch die Darstellung der Protagonistin sondern auch anderer Figuren, wie Ellis oder ihrer besten Freundin Kate ins rechte Licht gerückt, sodass das Geschehen echt wirkt und sich dennoch so falsch anfühlt. Trotz eines idyllischen Ortes und einer liebevoll miteinander verwachsenen Gemeinde entsteht durch so einige kleine Details eine düstere Atmosphäre, die für nachdenkliches Kopfschütteln und gefesseltes Lesen zugleich sorgt.
"Woher wollt ihr wissen, was ihr braucht, wenn ihr noch nie etwas anderes gesehen habt ?" (S.69)
Dies herauszufinden wird ganz sicher aufwühlend, sodass ich jetzt schon gespannt auf die Fortsetzung bin.
Ein intensiver Einblick in das Leben einer Sekte, geprägt von Schuld, Naivität, Lüge und einem winzigen Funken Hoffnung, der beschäftigt, der nachhallt, den ich weiterempfehle.
Eine kleine Gemeinschaft, abgeschottet von der Welt. Hier ist Pearl aufgewachsen und hier fühlt sie sich sicher, denn ihr Oberhaupt Papa S beschützt sie alle vor der vergifteten Welt da draußen. Doch als sich der gleichaltrige Ellis und seine Familie ihrer Gemeinschaft anschließen, wird Pearls Weltbild auf die Probe gestellt: Ellis wächst Pearl täglich mehr ans Herz – und er scheint nicht an die Lehren von Papa S. zu glauben! Langsam wird auch Pearl klar, dass sie fliehen müssen, um sich zu retten …
"Hier in Saat ist niemand unglücklich. Es gibt keinen besseren Ort auf der Erde als diesen." (S.45)
Jedenfalls kann sich dies die fünfzehnjährige Pearl nicht vorstellen.
`Vergiftet ist die Draußenwelt´ sagt Papa S immer wieder.
Darum sollten sie dankbar sein, dass die Natur so großzügig zu ihnen ist.
Und wenn man wie Pearl in Saat geboren und aufgewachsen ist, fällt es nicht schwer, daran zu glauben.
Dennoch verändert sich, wenn auch zunächst nur sehr zaghaft, ihr Blickwinkel auf die kleine Gemeinde, als drei neue Mitglieder aufgenommen werden. So fremd Ellis auf Pearl wirkt, so vertraut fühlt es sich an, wenn sie Zeit miteinander verbringen. Doch wem soll sie glauben, wem vertrauen ?
Lisa Heathfield ist es mit diesem Buch gelungen, ein schlichtes und dennoch eindringliches Bild einer Sekte entstehen zu lassen und sorgt dabei auch noch dafür, dass man sich als LeserIn mit der Lebensweise, der Einstellung und den Zweifeln auseinandersetzt. Einerseits betrachtet man das friedliche, bewusste, ohne äußere Einflüsse beeinträchtigte Leben und andererseits ist da der nötige Abstand, um zu erkennen, dass etwas nicht richtig läuft. Dieser Zwiespalt wird nicht nur durch die Darstellung der Protagonistin sondern auch anderer Figuren, wie Ellis oder ihrer besten Freundin Kate ins rechte Licht gerückt, sodass das Geschehen echt wirkt und sich dennoch so falsch anfühlt. Trotz eines idyllischen Ortes und einer liebevoll miteinander verwachsenen Gemeinde entsteht durch so einige kleine Details eine düstere Atmosphäre, die für nachdenkliches Kopfschütteln und gefesseltes Lesen zugleich sorgt.
"Woher wollt ihr wissen, was ihr braucht, wenn ihr noch nie etwas anderes gesehen habt ?" (S.69)
Dies herauszufinden wird ganz sicher aufwühlend, sodass ich jetzt schon gespannt auf die Fortsetzung bin.
Ein intensiver Einblick in das Leben einer Sekte, geprägt von Schuld, Naivität, Lüge und einem winzigen Funken Hoffnung, der beschäftigt, der nachhallt, den ich weiterempfehle.