Cover des Buches Dunkle Bestie (ISBN: 9783426520895)
M
Rezension zu Dunkle Bestie von Lisa Jackson

Solide erzählt

von M.Lehmann-Pape vor 6 Jahren

Rezension

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M.Lehmann-Papevor 6 Jahren
Solide erzählt

Bereits nach dem Prolog fragt man sich, und das durchaus auch durch die Augen der Hauptfigur Regan Pescoli, Polizistin aus Leidenschaft in der Kleinstadt in Montana, ob das wirklich ernst gemeint ist. Morde durch einen „Bigfoot“.

Solche Bigfoots und ihre Pendants, die Yetis, sind, denkt man, eigentlich durch. Dich in diesem Thriller spielt zumindest der Geruch dieser vermeintlichen Lebewesen eine gewisse Rolle. Und selbst wenn ab der Mitte des Romans etwa andere Ideen der Täterschaft und des Auftauchens eines solchen Fabelwesens mit in den Blick rücken und deutlich wahrscheinlicher werden, so ganz ist die Idee einer „Bestie in den Wäldern“ nicht vom Tisch, wie das Ende des Thrillers zeigen wird.

Doch warum dieser Bigfoot es wohl gerade auf Regans Tochter Bianca abgesehen hat und was die Fabelgestalt mit einigen Morden an jungen Mädchen zu tun haben könnte, das erschließt sich nicht unbedingt klar und eindeutig aus den Ereignissen. Wohl aber, dass die Gruppe der Teenager der kleinen Stadt, in der jeder jeden irgendwie kennt, beileibe nicht in Gänze die Wahrheit sagen.

Was den Mord an Destiny angeht. Der eigentlich ei Doppelmord ist. Was die Bedrohung gegenüber anderen Mädchen ausmachen wird. Wie die „feineren Kreise“ der Stadt ihre Kinder versucht, mit allen Mitteln zu schützen. Teenager, die hinter den Fassaden von Angst und Unschuld so einiges zu verbergen und auf dem Kerbholz haben, was für Aufruhr und eben als Motiv für Morde in Frage käme.

Dies aber zu erkennen, dass ist ein hartes Stück Recherche-Arbeit für Pesconi und ihre kongeniale, kühle und rationale Partnerin Alvarez. Wobei die fortgeschrittene Schwangerschaft Pesconi dabei ebenso behindert, wie ihr Ex-Ehemann, der Dollarzeichen in die Augen bekommt, als ein bekanntes Filmteam sich der Vorkommnisse annehmen wird und die gemeinsame Tochter Bianca eine der tragenden Rollen im Film bekommen soll.

Teenager Leben in den USA, die Legende des gefährlichen Bigfoot und alte Seilschaften und Freund-Feindschaften in der übersichtlichen Bevölkerung vor Ort sind dabei die tragenden Fäden, die Jackson spannt, um ihren neuen Fall zu erzählen.

Was teils unverbunden gegenübersteht (der neue Mann und Vater des bald erwarteten Kindes Persconis wird bedeutungsschwanger eingeführt, taucht aber im Thriller selbst kaum wirklich auf, das Filmteam bleibt ein wenig blutleer, der Sheriff des Ortes, differenziert und interessant durchaus angelegt, verbleibt ebenfalls zu sehr im Hintergrund und wir nur hier und da einmal „hervorgeholt“), aber, zum Glück, kaum im Tempo nachlässt und, was die Querverbindungen der Teenager untereinander angeht, als spannendes Rätsel gestaltet ist.

Ein bisschen weniger „Bigfoot“ hätte bei all dem Thriller allerdings gutgetan, denn letztlich bleibt unklar, was denn dieses Wesen nun genau mit den Gefahren und Bedrohungen für Leib und Leben in den konkreten Fällen zu tun hat.

Eine solide Unterhaltung, die allerdings nicht völlig fesselt.
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