Handlung
Silja lebt mit einer Wunde, die nie ganz verheilt ist.
Ihre Vergangenheit ist voller Schatten, und als sich plötzlich alte und neue Gefühle überlagern, steht sie vor Entscheidungen, die alles verändern könnten.
Zwischen Rückblicken, inneren Konflikten und leiser Hoffnung erzählt Lisa Kismet eine Geschichte über Schuld, Liebe und das, was bleibt, wenn man fast alles verloren hat.
Rückblicke verflechten sich mit der Gegenwart, die Grenzen zwischen Richtig und Falsch verschwimmen.
Es geht um Liebe. Verlust. Abhängigkeit. Schuld.
Und um das kleine bisschen Hoffnung, das bleibt, wenn alles andere auseinanderbricht.
Meine Meinung
Ich mochte, wie die Geschichte sich entfaltet – langsam, aber intensiv.
Man hat nicht das Gefühl, dass etwas unnötig dramatisiert wird, sondern eher, dass man still neben den Figuren steht, während sie kämpfen, zweifeln, hoffen.
Die Handlung bleibt spannend, gerade durch die parallelen Stränge mit Lasse und Malte. Die moralischen Grauzonen machen das Ganze noch realistischer – nicht alles ist klar richtig oder falsch, und genau das bleibt hängen.
Besonders stark fand ich, wie die Themen Sucht und Schuld behandelt wurden. Ehrlich, sensibel, aber nicht beschönigend.
Und diese dunkle Bedrohung, die immer über allem schwebt? Richtig gut gemacht. Ich konnte teilweise kaum atmen, weil ich so angespannt war.
Charaktere
Silja war für mich super greifbar. Nicht perfekt, aber genau das hat sie so nahbar gemacht. Man leidet mit ihr, auch wenn man nicht immer ihre Entscheidungen versteht – und genau das ist starkes Figurenwriting.
Malte war so ein „ich will dir nicht trauen, aber ich tu’s trotzdem“-Typ. Zerrissen, gebrochen, aber nicht verloren. Er war nicht einfach der Typ mit dunkler Vergangenheit. Seine Motivation hat mich berührt. Und als klar wurde, wie viel für ihn auf dem Spiel steht – wow. Man hat wirklich gemerkt wie sehr ihn die Schuld und die Angst innerlich auffressen.
Lasse? Boah. Am Anfang dachte ich noch „okay, gebe ich ihm eine Chance“, aber der Typ hat mich nur genervt 😂
Besonders schön fand ich die Nebenfiguren wie Honey, June und Frederice – sie geben der Geschichte Herz. Und zeigen, dass Trost manchmal aus den kleinsten Gesten kommt.
Schreibstil
Lisa Kismet schreibt ruhig, nah und emotional, aber ohne Kitsch.
Ihre Sprache ist unaufgeregt, aber trifft oft genau da, wo’s wehtut – oder wo’s heilt.
Besonders die Rückblenden fand ich stark. Sie fühlen sich nie wie reine Info-Dumps an, sondern sind durchzogen von Schmerz, Erinnerung und Gefühl.
Man merkt, dass jedes Wort überlegt ist. Trotzdem wirkt nichts gestelzt oder „gewollt emotional“.
Fazit
The Darkness Between Us ist eine Geschichte über das, was wir bereit sind, für die zu tun, die wir lieben.
Dunkel, leise, bedrückend, aber auch voller Wärme an den richtigen Stellen.
Ein Buch, das nicht nur erzählt – sondern nachfühlen lässt.
Und wenn du nach einer Geschichte suchst, die dich emotional herausfordert, aber auch Stück für Stück wieder zusammensetzt – dann lies es. Unbedingt.