Lisa Kreißler

 3,8 Sterne bei 10 Bewertungen
Autor*in von Blitzbirke, Das vergessene Fest und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Lisa Kreißler, geboren 1983, ist studierte Theaterwissenschaftlerin. Sie arbeitete als Empfangsdame in einer Anwaltskanzlei, als Journalistin und Kellnerin in Berlin und Stockholm und studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. 2014 erschien ihr Debütroman BLITZBIRKE, 2018 ihr zweiter Roman DAS VERGESSENE FEST. Für ihre ersten Romane erhielt sie den Nicolas-Born-Debütpreis. Neben dem Schreiben moderiert und kuratiert sie bei NDR Kultur den Literaturpodcast »Land in Sicht«. Lisa Kreißler lebt auf einem Hof in Niedersachsen.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Lisa Kreißler

Cover des Buches Blitzbirke (ISBN: 9783938539309)

Blitzbirke

 (5)
Erschienen am 01.03.2014
Cover des Buches Das vergessene Fest (ISBN: 9783446258556)

Das vergessene Fest

 (3)
Erschienen am 19.02.2018
Cover des Buches Schreie & Flüstern (ISBN: 9783948722104)

Schreie & Flüstern

 (2)
Erschienen am 30.08.2021

Neue Rezensionen zu Lisa Kreißler

Cover des Buches Schreie & Flüstern (ISBN: 9783948722104)
FerrAbbss avatar

Rezension zu "Schreie & Flüstern" von Lisa Kreißler

Schwere Kost gut verpackt
FerrAbbsvor 2 Jahren

Triggerpunkte: Depression, Kindesverlust und Trauma. Ein Buch mit Emotionen um einige schwierige Themen, die unter die Haut gehen können. Zeit heilt einiges und manchmal übertrifft man sich selbst in den eigenen Erwartungen. Ein Liebesbrief an die Naturverbundenheit von Vororten.

Cover des Buches Das vergessene Fest (ISBN: 9783446258556)
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Rezension zu "Das vergessene Fest" von Lisa Kreißler

Lisa Kreißler - Das vergessene Fest
miss_mesmerizedvor 6 Jahren

Ronda sitzt mit ihrem kleinen Sohn Charlie im Zug und ist sich unsicher, ob sie wirklich das Richtige tut und an Ninas Hochzeit teilnehmen möchte. Auch Arif macht sich fertig für das Fest, ebenfalls mit gemischten Gefühlen. Doch kaum haben sich die drei Freunde gesehen, ist alles wie früher, es kann eine rauschende Feier geben. Dann tut Nina etwas Unerwartetes, etwas, das man eigentlich nicht macht: vor der versammelten Hochzeitsgemeinschaft erklärt sie, dass sie Philipp nicht heiraten wird. Die acht gemeinsamen Jahre waren ein Fehler, das wussten sie genaugenommen immer und irgendwann einmal muss Schluss damit sein. Dieser Moment ist jetzt gekommen. Gemeinsam flüchten sie drei Freunde mit Rondas Sohn in den nahegelegenen Wald, weg von der Hochzeit, weg von Familie und Freunden und weg von der Realität.

Lisa Kreißlers Roman setzt an einem Scheidepunkt im Leben der Figuren an: noch ein Schritt und schon der ist weitere Weg zementiert. Noch ein Steinchen und wieder wurde eine von außen an sie herangetragene Erwartung erfüllt und gleichzeitig hat man sich wieder ein bisschen weiter von den eigenen Wünschen und Gefühlen entfernt. Doch wie mutig kann man sein, das Leben zu führen, das man führen möchte und wie ehrlich ist man zu sich selbst? Es sind keine ganz jungen Menschen, von denen der Roman handelt, sondern Menschen, die schon etwas hinter sich haben, Erfahrungen sammelten, Fehler gemacht und Konsequenzen erfahren haben. Aber das heißt ja nicht, dass man nicht noch einmal einen Neuanfang wagen kann.

Viel mehr als dieser kritische Moment hat mich im Roman jedoch die Natur und ihre Wirkung auf die Figuren überzeugt. Das Loslösen von den zivilisatorischen Gegebenheiten ermöglicht es ihnen, wieder wahrzunehmen, was außer den Menschen und ihrem gesellschaftlichen Korsett noch da ist. Die unmittelbaren Sinneserlebnisse ermöglichen einen Rückbezug auf sich selbst und auf den Kern dessen, was sie spüren und was sie sind. Der Gesang der Vögel und das Rauschen der Blätter – oft überhörte, eher leise Töne, die im Alltag untergehen – ebenso wie die Stimme, die womöglich aus dem Innerem zu einem spricht. Diese ist es auch, die die Träume souffliert und die wir ob des Alltagsrauschens überhören.

Der Roman schildert einen Ausbruch aus der Realität, nimmt damit auch phantastische Elemente auf und lässt die Figuren sogar in eine neue Welt eintreten, in der ihre Träume sich realisieren. Die Natur wird hier zum Zufluchtsort, der Neues ermöglicht und Schutz vor dem bedrohlich wirkenden Alltag bietet, gleichzeitig aber auch ein Ort ist, an dem man sich verirren und verlieren kann.

Es spricht viel Melancholie und Traurigkeit aus den Seiten, die Unzufriedenheit damit, wie das Leben verlaufen ist und welche Versprechen es nicht gehalten hat. Es ermuntert aber auch dazu, unerschrocken auszubrechen und sich eine neue Realität zu schaffen.

Cover des Buches Blitzbirke (ISBN: 9783938539309)
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Rezension zu "Blitzbirke" von Lisa Kreißler

Verzaubert an der Autobahn
Schreibschnegelvor 10 Jahren

Als Edda ihrem Heimatdorf Odinsgrund mal wieder einen Besuch abstattet, ist eigentlich alles wie sonst: Die Autobahn rauscht unbeirrt an den Häusern vorbei, die Ernte wird eingebracht, der Familienhund begrüßt die heimgekehrte Tochter und ihren neuen Freund Hans enthusiastisch. Doch hinter der friedlichen Kulisse lauern die Geister der Vergangenheit, die Eddas Puls in die Höhe treiben und sie nachts jedes Zimmer im Haus durchsuchen lassen, um sicherzugehen, dass es ihren Liebsten gut geht. Längst überstanden geglaubte Ängste holen Edda ein – und es ist an Hans, sie zu lehren, wieder in der Gegenwart zu leben.
Lisa Kreißlers Debütroman „Blitzbirke“ (mairisch Verlag) erzählt die Geschichte einer Schwarzseherin. Edda ist so sehr geprägt von den Schicksalsschlägen, die ihre Familie in der Vergangenheit heimgesucht haben, dass sie selbst im Kreis ihrer engsten Angehörigen nur auf die nächste Katastrophe wartet. Eddas besondere Beziehung zu diesen Menschen und ihrem Heimatdorf schildert die Autorin poetisch und präzise. Schicht für Schicht entblättert sie Eddas Ängste und die Szenen aus der Familiengeschichte, die sie in Odinsgrund auf Schritt und Tritt verfolgen. Dabei baut sie einen unmerklichen Druck auf, bis der Leser wie Edda nur darauf wartet, dass der Sturm hereinbricht und die schnell liebgewonnenen Charaktere durcheinanderwirbelt.
Doch es ist der Außenstehende, der Eddas Innenwelt tatsächlich auf den Kopf stellt: Hans, der Fels in der Brandung, der Künstler, der nur auf die Gegenwart blickt. Ihr Verhältnis zueinander wird unaufgeregt, ohne große Dramatik geschildert, auch wenn schnell deutlich wird, wie wichtig er für Edda ist. Mit ihm hat auch der Leser einen Anker in der ansteigenden Spannung, jemanden, der sich durch nichts verunsichern lässt und immer weiß, wer er ist. Subtil erzählt Lisa Kreißler auch die Geschichte eines Paares, das sich und einander findet.
„Blitzbirke“ entführt den Leser an einen einzigartigen Ort, bevölkert von seltsamen Tieren und Menschen, der nachhallt wie ein zauberhafter Traum. Obwohl nicht viel Aufregendes passiert, wird die Geschichte von den zutiefst menschlichen Charakteren und ihren Eigenheiten getragen. In dieser Welt möchte man gern länger bleiben als nur für 186 Seiten.

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