Kim und Martin sowie einige andere nahmen an einer Forschung teil, in dem sie 45 Tage in einem Kyroschlaf verbringen sollten. Doch oft kommt es anders als geplant, denn durch unvorhersehbare Ereignisse konnten sie erst nach 486 Jahren geweckt werden. Einige starben gar bei dem Versuch dabei. Beiden reißt es den Boden unter den Füßen weg, da sie zum einen alle ihre Lieben verloren haben, zum anderen hat sich die Welt in der sie einst lebten völlig verändert und es fällt ihnen schwer sich anzupassen.
Kim will nicht alles so hin nehmen wie es ihr vorgegeben wird und schließt sich einer Wiederstandsgruppe an, was nicht gerade ungefährlich ist. Martin scheint auf den ersten Blick alles zu Schlucken und lebt nach den neuen Spielregeln.
Kim's Entwicklung war toll mit anzusehen, anfangs recht zurückhalten und schüchtern wird sie mit der Zeit immer mutiger und steht für ihre Überzeugungen ein. Ihre Gefühlslage ist leider nicht immer so klar. Sie vermutet in Logen verliebt zu sein, doch schreit alles, dass ihre Gefühle nicht echt sind und ihr Herz Martin gehört. Etwas verwirrend und leider nicht immer ganz so logisch dargestellt.
Martin wiederum ergeht es ganz ähnlich mit seinen Gefühlen zu Kim. Allerdings finde ich es schade, dass dieser Charakter etwas vernachlässigt wurde, da er ja auch am Ende eine sehr starke Rolle spielt und präsent ist. Hier hätte man ruhig etwas ausbauen können wie bei manchen anderen wichtigen Rollen.
Die Geschichte hat aber dennoch das gewisse etwas, mit dem neuen System und denn immer wieder spontanen Wendungen die sehr toll umgesetzt waren. Einiges hat mich sogar sehr überrascht und ich vermutete schon das Ende deswegen, aber nein es gab immer einen anderen Weg. Mir persönlich hätte gefallen mehr Infos zu der Welt in die Kim und Martin geraten sind erfahren. Auch ein paar Szenen wie hart das
Oberhaupt wirklich vorgeht, denn manches Klang nach einem kläglichen Versuch, statt harten Regeln. Im großen und ganzen zieht sich ein roter Faden durchs Buch und die Autorin weiß wo sie hin will. Nichts endete in einer Sackgasse und auch wenn noch ein paar Fragen übrig sind, ist es doch ein toller, spannender, dystopischer Debütroman der sich sehen lassen kann. Das Ende ging mir leider etwas sehr schnell, zum Rest der Geschichte der doch ein viel langsameres Tempo vorgegeben hatte. Die Ereignisse überschlugen sich und alles endet mit einem knall, gerade hier hätte es etwas mehr Zeit gebraucht.
Für Jugendliche ist das Buch wunderbar geeignet es ist leicht und flüssig zu lesen, sprachlich gut verständlich. Spannend und abenteuerlich, aber nicht brutal. Manchmal gar etwas witzig. Zudem sehr detailreich beschrieben, sodass die Phantasie angeregt wird und etwas höhenflüge bekommt. Ich kann das Buch dennoch empfehlen auch wenn es nicht perfekt ist hat es eine schöne Geschichte die sich etwas von den anderen abhebt und sehr viel Spannung und Abenteuer bereit hält. Atempausen gibt es nicht oft, denn es passiert immer was und bei Debüts bin ich da nicht ganz so krietisch.