Rezension zu "Elefanten verboten!" von Lisa Mantchev
Eine Geschichte von Ausgrenzung und Miteinander
Mit "Elefanten verboten" erzählt Lisa Mantchev eine wunderschöne, phantasievolle Geschichte, die bei aller Phantasie sehr viel Kinderalltag aufgreift, denn das Kinder ausgegrenzt werden weil sie anders sind wie die anderen, mit dem Strom nicht mitschwimmen ( aus welchen Gründen auch immer), das ist Alltag in Kindergarten, Schule aber auch Vereine oder auch auf dem Spielplatz. Überall wo Kinder ( aber auch bei Erwachsenen ist es nicht viel anders) zusammentreffen sieht man auch Kinder, die gern mit spielen dürfen. Ausgehend von dieser Thematik erzählt uns der kleine Protagonist in Ich- Form seine Geschichte. In seinem Ort gibt es den Club der Haustiere zu dem er auch gern gehören würde. Er hat ein ganz besonderes Haustier. Eines, das niemand sonst hat. Einen Elefanten. Was er mit ihm so alles erlebt und wie wunderbar sie sich gegenseitig helfen und unterstützen, davon handelt der erste Teil der Geschichte Wie nah sie sich sind wird auch durch den roten Schal den beide tragen visuell verdeutlicht. Ja, und dann ist der Tag des Haustier Treffens zu dem er mit seinem Freund hin geht. Na, ja hin geht ist ein wenig zu viel gesagt denn der kleine Elefant ist schüchtern, mag nicht so recht mitgehen. Unser Protagonist muss schon ganz schön ziehen und ihn sogar Huckepack tragen. Bei einem kleinen Tier wäre das kein Problem doch sein Haustier ist groß und schwer und so müht er sich ziemlich ab. Am Haus des Clubs angekommen jedoch entdeckt er ein großes Schild an der Tür. "Elefanten verboten!" Traurig machen sich die beiden auf den Heimweg. Es regnet, die Leute laufen hastig und meist mit Schirmen in der Hand an ihnen vorbei. Taeeun Yoo illustriert das anonyme, hektische Treiben in Blau-Grau-Tönen aus denen heraus unser kleiner Protagonist mit seiner bunten Kleidung heraussticht. Unser Augenmerk richtet sich sofort auf den bunten Bereich Ziemlich traurig und verloren wirken die beiden. Doch was ist das? Auf einer Bank sitzt ein trauriges, farbiges Mädchen auch ihre Kleidung ist bunt. Auf ihrem Schoß sitzt ein kleines Tier. Die beiden kommen ins Gespräch. Auch das Mädchen durfte nicht in den Club. Nicht das sie auch einen Elefanten als Haustier hätte aber ihr Tier ist ebenfalls ein ungewöhnliches Exemplar. Nachdem sie sich ein wenig unterhalten haben beschließen sie einen eigenen Club aufzumachen. Schon bald schließen sich ihnen viele an und ein Clubhaus findet sich auch. Bunt und lustig sieht es bei ihnen aus. Vielfallt im wahrsten Sinne des Wortes und so ist es auch nicht verwunderlich, das sie auf ihr Schild schreiben: "Alle sind willkommen!" Alle haben viel Spaß und das spricht sich rum. Dreimal dürft ihr raten, wer vorsichtig durch die Clubhaustür lugt!? Genau! Die Kinder, mit ihren "normalen" Haustieren, die außergewöhnliche Tiere nicht wollten. * Eine wunderschöne Geschichte mit eindeutiger Botschaft, die sowohl in Text als auch Bild vermittelt wird. Im Grunde bedarf es des Textes nicht denn die Bilder sind so ausdrucksstark, das sie die Geschichte schon alleine erzählen. Dennoch ist er nicht überflüssig sondern ehr begleitend, unterstützend und verstärkend. Unsere Beobachtungen werden durch die erzählende Geschichte bestätigt und in Bezug auf die Gefühle verstärkt. Es herrscht eine wunderbare Einheit zwischen Bild und Text. Wobei der Schwerpunkt eindeutig auf den Illustrationen liegt, die durch ein Wechselspiel aus großen und kleinen Darstellungen immer wieder einen anderen Fokus setzen und auch Mimik und Gestik wunderbar herausstellen. Unsere Lesekinder hatten gleich drei Lieblingsbilder. Zum einen ein Bild auf dem der kleine Protagonist seinen Elefanten Huckepack trägt zum anderen aber auch ein Bild das großformatig den Jungen mit dem Elefanten auf der einen Seite zeigt und das farbige Mädchen mit ihrem Tier auf der anderen. Die Gesichter mit ihren Ausdruck einfach und dennoch sprechen sie Bände. Ja, und dann gefielen den Kindern die Bilder mit den unterschiedlichen Haustieren sehr gut. * Die Illustratorin Taeeun Yoo schafft besondere Stimmungen. Die Farben sie sie einsetzt vermitteln gleich ein warmes Gefühl. Dabei nutzt sie Farben um Botschaften zu vermitteln und Situationen hervorzuheben wie z.B. in dem Regenbild. Reduziert und dennoch detailreich fokusiert sie wo es nötig ist und schafft Raum wo Raum nötig ist. In ihren Bildern erkennt man die Einflüsse dessen was sie gelernt hat. Sie studierte unter anderem koreanische Pinselmalerei in Südkorea besuchte aber auch in New York die Schule für Bildende Künste. * "Elefanten verboten" ist ein Bilderbuch, das bestimmt nicht nur einmal vorgelesen werden muss, das zeigt unsere Erfahrung mit den Lesekindern.