Cover des Buches Gone (ISBN: 9781416979180)
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Rezension zu Gone von Lisa McMann

Rezension zu "Gone" von Lisa McMann

von Erdbeere_Mag_Lesen vor 13 Jahren

Rezension

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Erdbeere_Mag_Lesenvor 13 Jahren
Erste Gedanken: Nachdem ich die ersten beiden Teile "Wake" und "Dream" gelesen hatte, musste ich unbedingt wissen, wie es mit Janie und ihrem Schicksal weitergeht. Meine Meinung: !!! Wer die ersten beiden Teile dieser Trilogie noch nicht gelesen hat, es aber noch vorhat, sollte jetzt lieber weg schauen, denn die Rezension beinhaltet Spoiler.!!! Mit Gone hat Lisa McMann nun das letzte Buch der Dreamcatcher - Trilogie geschrieben und beendet damit die Geschichte von Janie und ihrer Gabe. Dieses Mal steht jedoch kein Kriminalfall im Vordergrund, sondern McMann legt ihren Fokus auf Janie, ihre Gabe und ihre Zukunft. Denn am Ende des zweiten Teiles hatten Leser und Protagonistin gemeinsam entdeckt, dass sie durch ihre Gabe bald erblinden und ihr Leben dadurch weitgehend eingeschränkt sein wird. Wird ihr Cable (deut. Carl) beiseite stehen? Und wer ist der fremde Mann aus dem Krankenhaus? Viele Fragen, die sich Janie zu stellen hat. Doch nur sie kennt die Antworten. Wie ich es von Lisa McMann gewohnt bin, fängt die Geschichte mitten im Geschehen an. Keine große Einleitung oder Rückblenden, denn die Autorin hält sich nicht mit Kleinigkeiten auf. Stattdessen schreibt sie zielgerichtet, knapp und prägnant. Aber diesen, anfangs vielleicht etwas gewöhnungsbedürftigen, Schreibstil weiß ich nur zu begrüßen. Auch wenn man das Gefühl hat, man lese eine Folge von Abhandlungen, wurde es niemals langatmig oder schwer nachvollziehbar. Der Spannungsbogen war immer vorhanden und wurde gekonnt eingesetzt. Da McMann sich diesmal auf Janie konzentriert, bietet das Buch zwar keine düstere Spannung wie in Dream, kann dennoch mit einer melancholischen und gefühlvollen Atmosphäre punkten. Denn nun stellt das Mädchen sich die Frage, was sie mit ihrem Leben anfangen soll, mit dem Wissen, dass sie nur noch ein paar Jahre sehen und richtig fühlen kann. Janie ist verzweifelt und der Leser leidet mit ihr. In diesen Punkt unterscheidet sich Gone, mit den gereiften Themen und Figuren, von seinen Vorgängern. Janie und Cable waren nie naive Menschen, sondern hatten schon immer mit ihren Problemen zu kämpfe, aber im letzten Teil merkt man es ihnen deutlich an, dass sie bereit sind, sich mit diesen auch auseinanderzusetzen, wenngleich es kompliziert werden könnte (vor allem für Janie, die vor der Entscheidung steht, ihr Leben lang blind, verkrüppelt, aber mit ihrer großen Liebe Cable zusammen zu sein, oder gesund, aber in einer selbst gewählten Isolation zu leben). Doch nicht nur dieses Problem muss sie bewältigen. Da wäre ja auch ihre alkoholkranke Mutter, die in diesem Teil eine größere Rolle zugeteilt bekommt. Man erfährt mehr über sie, wie es dazu kam, dass sie so tief abgerutscht ist und welch Bürde es für Janie ist, sich um sie zu kümmern. Auch die Beziehung zwischen Janie und Cable entwickelt sich nach wie vor weiter, da sie beide erst noch lernen müssen, mit ihrer Liebe und Zuneigung umzugehen. Selten habe ich über eine so schöne, kraftvolle und, vor allem, realistische Beziehung gelesen wie zwischen den beiden. Man merkt, wie sehr sie sich lieben - so sehr, dass es fast schmerzt - aber McMann umgeht den Kitsch fehlerfrei. Leider findet man das nur noch selten in Jugendbüchern. Ich wusste bis zum Schluss nicht wirklich, wie sich Janie entscheiden wird. Denn jede Entscheidung hatte seine Vor - und Nachteile. Es kam nur noch darauf an, wie wichtig Janie die einzelnen Komponenten waren. Ist die Liebe zu Cable und der Drang nach sozialen Kontakt stärker als ihr eigens Wohlergehen? Oder hat sie eine Chance auf ein normales Leben, ohne in den Träumen von Menschen hineingezogen zu werden? McMann hat dies hier geschickt gelöst, sodass es auch für den Leser glaubhaft blieb. Sie rundet mit dieser finalen Entscheidung die Geschichte um Janie, der Traumfängerin, glaubhaft, gefühlvoll und spannend ab. Mein Urteil: Ein würdiger und gefühlvoller Abschluss einer wunderbaren Trilogie. Er punktet im Vergleich zu seinen Vorgängern auf einer anderen Ebene. Wer die Wake und Dream mochte, wird nicht herum kommen, Gone zu lesen und zu mögen! Eine wirklich tolle Trilogie.
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