Cover des Buches Das Glück hat vier Farben (ISBN: 9783737354806)
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Rezension zu Das Glück hat vier Farben von Lisa Moore

Schleicht sich mit leisen Schritten ins Herz und verweilt da bis zur letzten Seite und noch ein paar

von LESETANTE_CARO vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Ein kleines, stilles Highlight zum Jahresende

Rezension

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LESETANTE_CAROvor 6 Jahren

Erwachsen werden ist nicht immer leicht. Auch Flannery aus dem Buch "Das Glück hat vier Farben" muss dies erlernen. Die Autorin Lisa Moore schenkt dem Mädchen keine rosa-rote Glitzerwelt zum Aufwachsen, sondern verfrachtet Flannery in die unterste Schicht der Gesellschaft, in der das Geld regelmäßig knapp ist und man allmonatlich überlegen muss, ob der gewählte Weg der künstlerischen Freiheit richtig ist.

Doch Flannery ist nicht Flannery, wenn sie nicht so ein wunderbarer Charakter wäre. Seit Kindheitstagen ist sie in Tyrone verliebt, den sie eine Zeit lang aus den Augen verlor. Er ist der Schulrowdy, der gerne und oft der Bildungseinrichtung fernbleibt und auch sonst nicht der Fleißigste ist. Aber hinter der "harten" Schale eines Sprayers und Schulschwänzers steckt so viel mehr als Tyrone der Welt da draußen zeigen mag. Die beide jedenfalls müssen sich für ein Schulprojekt zusammenraufen und Flannery macht das beste daraus. Denn sie merkt schnell, dass die meiste Arbeit an ihr hängen bleibt.

Das letzte Schuljahr hat aber nicht nur Gefühlschaos und ein stressiges Schulprojekt zu bieten. Nach und nach gehen langjährige Freundschaften verloren, weil Menschen sich verändern und neue, aber nicht unbedingt die richtigen, Wege gehen. Aber dafür entstehen auch neue Verbindungen und Freundschaften, an die Flannery zunächst nicht gedacht hat.

Lisa Moore beweist mit diesem Buch, welchen super schönen Erzählstil sie hat. Trotz vieler trauriger und auch ernster Themen ist "Das Glück hat vier Farben" die Zeit absolut wert, die man zum Lesen dieses Werkes benötigt. Wir folgen Flannerys Gedanken, die sehr lebendig sind und manchmal auch sehr nahe gehen. Flannery hat einfach ein gutes Herz, was sie zu einem tollen Charakter macht, die es bisher nicht leicht hatte in ihrem Leben.

Mit ihrer Mutter stand ich an manchen Stellen auf Kriegsfuß, da ich es absolut nicht verstanden habe, wie diese ihre Prioritäten setzte. Aber muss man einen gesellschaftskonformen Weg gehen, nur wegen der Kinder und wegen dem Geld? Bedarf es nicht viel mehr dieser Freigeister in unserer Welt? Für Flannery sind diese Fragen vielleicht nicht prägend in dieser Geschichte, aber ich glaube, dass ihr die ab und an gekommen sind. Ich denke, dass diese auch wichtig waren, um sich von ihren Mutter abzunabeln und um erwachsen zu werden.

Für mich ist "Das Glück hat vier Farben" eines dieser Bücher, die nicht mit einem lauten Knall daher kommen. Es schleicht sich mit leisen Schritten ins Herz und verweilt da bis zur letzten Seite und noch ein paar Tage länger. Es ist ein kleines, stilles Highlight zum Jahresende gewesen, welches ich meinen Lesern wärmstens empfehlen möchte.

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