Rezension zu "ENEA - Geheimnisvolle Zeichen: Thriller" von Lisa Pfaffeneder
Das individuell gestaltete Cover hebt sich wohltuend vom mainstream ab. Der Blick auf den Klappentext gibt den Lesenden das Gefühl durch das Auge einer Kamera das Geschriebene zu sehen. Genial! Das haben sich die Autoren wirklich Gedanken gemacht, wie man den Inhalt des Thrillers auch grafisch gut darstellt. Super ist auch das ausführliche Stichwortverzeichnis, das sowohl die digitalen Spielereien aber auch wissenschaftliche Fachthermini gut erklärt. Das hebt die Hemmschwelle auf, die ältere Generationen empfinden, die nicht so in der digitalen Welt zuhause sind.
Die Handlung selbst ist temporeich erzählt (vielleicht manchmal ein Ticken zu schnell). Erinnert deshalb ein Stück weit auch an Netflix Serien. Die teilweise verwendeten Bilder schaffen einen guten Ausgleich zu der geschilderten Welt, die uns noch fremd ist.
Was den Inhalt anbelangt:
Glaubwürdige Charaktere, die wir uns gut vorstellen konnten. Mit der Protagonistin ENEA haben wir zu Beginn etwas "gefremdelt", weil uns ihre Welt als perfektionistische und kontrollierte Bodyshaperin (legt sehr viel Wert auf Körperform und Fitness) fremd ist. Das legt sich aber bald, weil sie uns sowohl ihre Ängste als auch das "Mehr" aufzeigt, was Menschen verbinden kann.
Der Antagonist Nargo wird durch einen Prolog eingeführt, der durch seine persönlichen Erlebnisse die Geschichte antreibt und deshalb gleich zu Beginn neugierig auf Mehr macht.
Gut ist, dass die Auflösung für das Chaos in Kairo nicht vom Himmel fällt. Die Blitzlichter zwischendurch zeigen auf, dass da evtl. etwas Anderes dahintersteckt, als es den Anschein hat.
Ein Erstlingswerk, das fünf Sterne verdient hat.