Achtung! Es handelt sich um den 3. Band einer Reihe! Auch wenn die Bücher unabhängig voneinander gelesen werden können, empfiehlt es sich dennoch die Reihenfolge einzuhalten. Diese Rezension könnte daher trotzdem Spoiler enthalten, wenn man Band 1 und 2 nicht kennt.
Inhalt:
Harper ist eine Muse und lernt an der Litersum Academy. Doch sie hat besondere Fähigkeiten, die andere Musen nicht haben. Das ist allerdings ihr Geheimnis. Mit der Ankunft der Wandler im Litersum ändern sich die Regeln und bringen Harpers Welt durcheinander. Dazu gehört auch ein ganz bestimmter Wandler, der ihr auch noch als Tandempartner zugeteilt wird...
Meine Meinung:
Ich liebe die Litersum- Reihe! Lisa Rosenbecker hat hier eine Welt geschaffen, die ich so gerne einmal selbst besuchen würde. Es steckt so viel Potenzial dahinter. Mit jedem Buch kommt eine neue Facette des Litersums heraus und ich bin mir sicher, es gibt noch so unheimlich viel, was man entdecken könnte. Bisher haben mir die Bücher großen Spaß gemacht und das war auch hier bei Band 3 der Fall. Ich kann nur hoffen, dass dies nicht der letzte Besuch im Litersum war und die Autorin uns noch öfter in diese Welt reisen lässt.
Der Klappentext verrät meiner Meinung nach ein bisschen zu viel von der Handlung. Insbesondere der Teil im letzten Abschnitt beginnt erst ab der Mitte des Buches. Leider hat sich bis dahin die Geschichte auch ein bisschen gezogen. Sie war nicht schlecht oder langweilig, aber ich ahbe mich schon gefragt, wohin die Reise hier denn gehen soll. Allerdings fand ich es toll, so Harper besser kennenzulernen. Die Handlung spielt auch fast ausschließlich im Litersum bzw. an der Akademie, sodass man hier nochmal mehr über diesen Teil erfahren kann. Das fand ich gut.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Harper erzählt. Sie ist eine Muse und schon aus den Vorgängerbänden bekannt. Sie wirkte bisher eher kühl und eingebildet, doch hier kann man schnell erkennen, dass mehr hinter der Fassade steckt. Ich mochte es sehr, dass Harper in der Bibliothek arbeitet. Es war so schön beschrieben. Es spiegelt zwar nur einen kleinen Teil der tatsächlichen Arbeit wieder, aber für das Litersum hat es hervorragend gepasst. Auch die Personalisierung der Bibliothek ist ein interessantes und besonderes Detail, das mir sehr gefallen hat.
Der erste Teil der Handlung dreht sich hauptsächlich um Harper und ihren Alltag. Der Leser lernt ihre besondere Magie kennen, die so vor den anderen geheim hält. Und Harper trifft auf Trace, einen attraktiven Wandler, der es ihr von Anfang an angetan hat. Ab der Hälfte wird es dann richtig spannend. Es kommt zu einem Ereignis, das das Litersum erschüttert und für den Zusammenbruch dieser Welt sorgen könnte. Da die Handlung aus Harpers Perspektive geschildert wird, ist man als Leser nicht direkt bei den Ermittlungen dabei. Dafür gibt es ein Wiedersehen mit Malou und Lansbury aus Band 1 sowie Riley und Noah aus Band 2. Das hat mir sehr gefallen. Ich mag es, wenn ich den Figuren aus den Vorgängerbänden noch einmal begegne, auch wenn ihre Handlung an sich abgeschlossen war.
Der Schreibstil der Autorin fällt mir immer wieder positiv auf. Ich lese ihre Bücher einfach sehr gerne. Man fühlt sich sofort in die von ihr geschaffene Welt hineingezogen. Ich kann ihre Bücher auch immer nur schwer aus der Hand legen, weil ich so gerne wissen möchte, wie es weitergeht. Das ging mir auch im ersten Teil des Buches so, obwohl da eher weniger aufregende Geschehnisse vonstatten gingen. Das wird für mich definitiv nicht das letzte Buch der Autorin gewesen sein.
Besonders aufgefallen sind mir die Szenen mit den beiden deutschen Autorinnen, die den Unterricht von Harper besuchen. Die Idee fand ich unheimlich schön, aber es wirkte irgendwie holprig und passte nicht so ganz. Ich kann das nur schwer erklären, aber es war irgendwie zu gestellt und zu gewollt. Es fehlte die Leichtigkeit, die den Schreibstil der Autorin sonst ausmacht. Das ist ihr am Schluss viel besser gelungen, als im Epilog noch eine besondere Person aufgetaucht ist. Das hat gepasst und war auch richtig schön.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gefallen und ich würde mich sehr freuen, wenn die Reihe doch noch irgendwann einmal weitergeht.