Lisa Schneider

Amerika 1861: Ein blutiger Krieg um Freiheit und Gleichheit und die Abschaffung der Sklaverei bricht aus. Mittendrin ein junges Mädchen auf der Flucht, zerrissen zwischen der Liebe zu einem feindlichen Soldaten und ihrem Freiheitswillen.

Weil in ihrem Heimatort ein brutaler Krieg tobt, soll Catherine mit dem Zug in den Norden fahren, wo sie in Sicherheit sein wird. Allerdings wird genau dieser Zug überfallen, einige sterben und Catherine wird daraufhin in ein Gefangenenlager verschleppt, aus dem sie wenig später fliehen kann. Auf ihrer Flucht trifft sie viele Menschen und muss einige Herausforderungen bestehen. Der Hunger und die stets gegenwärtige Angst um ihr Leben erschweren die Flucht enorm. Doch nicht nur das, nach einem schlimmen Ereignis will Catherine den kleinen Sklavenjungen Bahati nicht zurücklassen und nimmt ihn mit, was ihre Flucht zusätzlich erschwert.

Die Autorin schafft es, den Leser in den Bann zu ziehen. Der Schreibstil ist sehr bildhaft, detailreich und fesselnd. Lisa spricht viele wichtige Themen und damalige Missstände an, wie die Brutalität der Menschen, den Stellenwert und die Unterschiede der „Weißen“ und der „Schwarzen“, Ausrottung von ganzen Indianer-Kolonien und Verlust geliebter Menschen.

„Tränen der Freiheit“ ist ein interessanter und fesselnder Roman. Der Leser bekommt viele Eindrücke, wie das Leben im 19. Jahrhundert ausgesehen haben muss. Durch die Aneinanderreihung der Ereignisse wirkte die Geschichte jedoch sehr konstruiert und erschwerte es mir in einen Lesefluss zu kommen. Es passierte einfach so viel und sehr schnell hintereinander, sodass ich zwischendurch eine Pause machen musste, um das Ganze einmal sacken zu lassen. Insgesamt ist es aber ein sehr empfehlenswerter historischer Roman, der viele wichtige Themen anspricht, mit denen man sich befassen sollte.

"Euer Hunger wird die Erde verschlingen und nichts zurücklassen als Wüste." (S. 40)

Das Buch "Botschaft an die Menschheit" beinhaltet die legendäre Rede des Chiefs Seattle von 1854 an den amerikanischen Präsidenten und zusätzlich indianische Weisheiten und Zitate.

Damals forderte Präsident Pierce die Duwamish Indianer auf, ihr Land an weiße Siedler zu verkaufen und künftig in einem Reservat zu leben. Diese Aufforderung stieß auf Unverständnis und Unmut bei den Indianern, da sie sich als Teil der Natur verstanden, die sie respektierten und um die sie sich sorgten. Sie verstanden auch nicht, wie sie die Erde verkaufen konnten, da ja kein Mensch die Erde besitzen konnte, ebenso nicht die Luft oder das Wasser. Daraufhin antwortete der Häuptling dem Präsidenten mit dieser mitreißenden Rede und versuchte die Ansichten und Überzeugungen weiterzugeben. Der größte Wunsch und die größte Sorge galt dem Umgang mit der Erde und dass die Menschen den künftigen Generationen eine lebenswerte Zukunft ermöglichen.

Dieses Buch hat mir sehr gefallen. Die Rede war spannend und lehrreich. Der Häuptling hat viele wichtige und auch heute noch relevante Aspekte zum Thema Umwelt angesprochen. Seine Aussagen gehen zu Herzen und regen den Leser zum Nachdenken über sein eigenes Handeln an. Am Ende des Buches waren noch einige Zitate und Weisheiten, von denen ich mir ebenfalls einige markiert habe, weil sie mir so wichtig geworden sind, wie z. B.:

"Eines Tages wird die Erde weinen, sie wird um ihr Leben flehen, sie wird Tränen von Blut weinen. Ihr werdet die Wahl haben, ihr zu helfen oder sie sterben zu lassen, und wenn sie stirbt, sterbt ihr auch." (S.75)

Sehr bewegend, wichtig und immer noch aktuell. Besonders unsere Generation macht sich Sorgen um die Umwelt und den Klimawandel. Meiner Meinung nach sollte jeder dieses Buch einmal gelesen haben und sich mit dem Thema beschäftigen. Jedem sollte bewusst sein, dass sein eigenes Handeln Auswirkungen auf die Umwelt hat und jeder ein Stück dazu beiträgt, dass die künftigen Generationen eine lebenswerte Zukunft haben können.