Dieses Buch lässt mich gleich nach dem Lesen mit verwirrenden Gedanken zurück. Ich versuche zu sortieren, was ich las, versuche einzuordnen zwischen Realität und Wahnsinn, es will nicht gelingen und das ist wohl auch gut so und beabsichtigt.
Das Hineingleiten in die andere Welt gelang vollkommen, die Bilder entstanden vor Augen, wechselten in schneller Reihenfolge, waren so lebendig und man fühlte alles mit.
Ich kann nur gratulieren. So ein Hineinsinken in einen verstörten Geist ist sehr mutig, auf jeden Fall zieht man für sich einen Gewinn beim Lesen, es ist etwas völlig anderes als ich gewohnt bin, aber ein Einblick, der sehr intensiv und nachhaltig wirkt.
Die Sprache ist fantastisch, anders kann ich es nicht sagen, das Spiel mit Worten gelang zur Perfektion, Lisa Weichart malt eine Geschichte wie ein Bild. Ja, hier sind eindeutig Bilder zu Worten geworden und umgekehrt.
Vielen Dank für diesen Roman, ich bin froh, ihn gelesen zu haben und werde mich nach einiger Zeit noch einmal hinein vertiefen. Diese tiefe Erfahrung will ich wiederholen.
Wer Worte liebt, wer Bilder liebt, wer sich mitreißen lassen will, dem empfehle ich dieses Buch!
Lebenslauf von Lisa Weichart
Alle Bücher von Lisa Weichart
Wolkenfisch
Miyus Lavendelkrone
Das Glück zwischen den Zeilen
Kuckucksparadies
WohinWohin
Nehmen Sie doch mal mich ...
Neue Rezensionen zu Lisa Weichart
Rezension zu "Miyus Lavendelkrone" von Lisa Weichart
Die Autorin schreibt gut, oft angelehnt an die alten Meister und doch bin ich mit dem Buch nicht so zurechtgekommen. Mag es daran liegen, dass ich es abends gelesen habe und die Gedankengänge des Hauptprotagonisten mir dann in die Nacht folgten. Es ist düster, dieses Buch, in weiten Teilen auch verstörend. Die Autorin beschreibt das Leben eines ehemals vom Erfolg verwöhnten und korrupten Bankkaufmanns, der nach einem Burnout nicht mehr derselbe ist.
Seine Gedanken bewegen sich im skurrilen Chaos, zwischen Kindheit, Jugend, Erwachsenenleben und der Gegenwart hin und her. Ein gespenstiger und bedrückender realitätsfremder Gedankenbrei, der da zu lesen ist, nur manchmal hat der Mann klare Momente. Mich hat es interessiert, ob ein Burnout wirklich solche extremen Auswirkungen haben kann und so habe ich recherchiert. Meine Recherche ergab, dass die beschriebenen Eigenheiten eher zu einer Psychose oder auch zu einer beginnenden Schizophrenie passen könnten.
Es ist ein Buch, welches ich jener Leserschaft empfehle, die düstere Gedanken mögen – aber Vorsicht Triggergefahr.
Heidelinde Penndorf
(September 2020)
Rezension zu "Wolkenfisch" von Lisa Weichart
Thea liebt ihre Zwillinge und ihre Arbeit in dem italienischen Feinkostladen. Sie liebt Tom, aber liebt er sie auch ? Er verbringt zwar die Nachmittage mit ihr und den Kindern, aber wenn die zu Bett gehen, verschwindet er in seine Wohnung an den PC und taucht erst wieder auf, wenn Thea schon schlafen gegangen ist....
Thea hat Sehnsucht ! Nach Geborgenheit, nach Zärtlichkeit. Nach etwas Aufmerksamkeit, nach dem Gefühl gemocht zu werden - ein nettes Wort von Irgendjemanden reicht schon aus, um sie zu den Wolken fliegen zu lassen.
Die Arbeit im Laden gibt ihr Halt. Sie schwimmt, wie ein Fisch, durch die Gänge. Sie taucht - während Sie die Regale auffüllt - auf und ab und träumt davon nach Italien zu reisen.
Im ihrem Schrank findet sie ihre alte Mandoline.Sie beginnt wieder zu spielen, zu singen, findet Gleichgesinnte und ein Stein kommt ins Rollen ...
Fazit
Ganz ehrlich - auf den ersten Seiten dachte ich: das Buch bekommst du nie zu Ende gelesen. Was ist das für ein Schreibstil? Wer liest so etwas?
Dann war ich plötzlich drin - im Buch und in der Geschichte, die leider viel zu kurz ist.
Wie sagt Hugh Grant in Notting Hill: Surreal, aber schön ! Damit meinte er wahrscheinlich auch dieses Buch :0)
Viele Grüße von der Numi
Gespräche aus der Community
Zusätzliche Informationen
Lisa Weichart wurde am 25. Februar 1964 in Regensburg (Deutschland) geboren.
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