Die Autorin gibt vor, für die Frauenemanzipation einzutreten. Wenn man das Buch liest, stellt man fest, dass sich die Frauenemanzipation nach den Vorstellungen der Autorin zu verwirklichen hat.
Diese Vorstellungen, die sie selbst als links, liberal, fortschrittlich oder aufgeklärt einordnet, entsprechen nicht den Vorstellungen aller Menschen, die sich für die Frauenemanzipation einsetzen, und auch nicht den Vorstellungen aller Menschen, die sich selbst für links, liberal, fortschrittlich und aufgeklärt halten.
Aus diesem Grund verwendet die Autorin die Bezeichnung "Biedermänner" und "Biederfrauen" für alle Menschen, die nicht nach ihrer Fasson glücklich werden wollen. Dieser Vorwurf trifft nicht nur Männer, sondern auch Frauen. Und er trifft nicht nur Menschen mit konservativem politischem Weltbild, sondern auch solche, die sich selbst für links und fortschrittlich halten, aber nicht in allen Punkten mit den Überzeugungen der Autorin übereinstimmen.
Da sich das Buch nicht bei den konkreten Phänomenen aufhält, um sie genauer zu analysieren, sondern eilig über sie hinweghastet, lernt man daraus nichts Neues, was über das hinausgeht, was man auch schon in den Medien gehört und gelesen hat.
Da das Buch überdies für eine sehr spezifische politische Situation in Österreich geschrieben ist - die schwarz-blaue Koalition, die bereits vorübergegangen ist - hat es auch seine unmittelbare Aktualität verloren.