Rezension zu Ich war Charlie Chaplins Frau von Lita Grey Chaplin
Rezension zu "Ich war Charlie Chaplins Frau" von Lita Grey Chaplin
von rkuehne
Rezension
rkuehnevor 12 Jahren
Erneut ein Buch auf das ich ohne Lovelybooks nicht aufmerksam geworden wäre, noch hätte ich es gelesen. Meine Vorrezensentin hat mich da nachhaltig beeindruckt und nun hat es eine ganze Weile gedauert bis ich die intimen Geständnisse der Lita Grey in den Händen hielt. Und was sag ich dazu? Es ist eine Biographie, gewissermaßen eine Paar/Ehe-Biographie verfasst von einer Frau, die natürlich keine Schriftstellerin ist. Das merkt man, nicht etwa an stümperhaftem Schreibstil, dennoch merkt man beim Lesen, dass das gewisse Etwas fehlt. Es liest sich so dahin, manchmal muss man sich etwas quälen, und der Erkenntnisgewinn ist auch nur bedingt groß. Sicher wird klar, dass Chaplin nicht nur der lustige, schelmische Vagabund aus seinen Filmen war, sondern auch ein Privatmensch mit jeder Menge Macken, Schwächen und Hochmut, dennoch frage ich mich, ob es gut ist, dass so öffentlich zu machen. Heutzutage würden wohl sofort die Juristen auf der Matte stehen und die Ausgabe wieder einstampfen lassen, denn so intim die Beichten auch sind, so unsicher bin ich mir über den wahrhaftigen Wahrheitsgehalt. Lita Grey gibt mit dem Abstand von mehr als 30 Jahren Dialoge, Gespräche, Zitate aus ihrer Beziehung und ihrer Ehe wieder – ich erinnere mich an solche Dinge schon nach wenigen Jahren nicht mehr im Detail. Was ist also Dichtung? Was ist Wahrheit? Diese Frage bleibt und stellt die Biographie für mich in ein fragwürdiges Licht.