Wir befinden uns im Jahre 2027. Nach der dritten Ölkrise wird verstärkt nach neuen Energiequellen gesucht. Eine Möglichkeit ist Methan. Doch bei ihren Forschungen hat die Wissenschaftlerin Isabella festgestellt, dass der Methanabbau gravierende Folgen für das Ökosystem der Erde hätte.

Schwaiger, ihr Chef, zeigt sich allerdings desinteressiert. Daraufhin teilt sie ihre Ergebnisse dem Umweltminister mit.

Die Autorin hat ein sehr realitätsnahes Szenarium beschrieben. Isabella ist eine junge Frau, die Verantwortung übernehmen will. Doch sie wird nicht nur ausgebremst, sondern sogar bedroht. Ausgezeichnet herausgearbeitet wird die Verflechtung von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Alles, was nicht ins Konzept passt und den Gewinn schmälert, wird verschwiegen. Geschickt nutzt man die Presse zur Manipulation der Massen. Man muss nicht ins Jahr 2027 gehen, um Parallelen zum Buch zu finden. Einige der Zustände dieser Zukunft haben bei mir sogar Erinnerungen eine noch nicht sehr ferne Vergangenheit wachgerufen.

Das Buch ist sehr spannend geschrieben. Nebenbei werde ich als Leser aber noch mit der Vielfalt und der Schönheit der Natur und Landschaft in Norwegen bekannt gemacht. Die Ruhe, die dort ausgestrahlt wird, steht im krassen Gegensatz zu den fieberhaften Aktivitäten, die eine Veröffentlichung von Isabellas Studie verhindern sollen.

Das Buch ließ sich zügig lesen und hat mich schnell gefesselt. Dazu beigetragen hat neben der abwechslungsreichen Handlung die wissenschaftliche Thematik. Hier wurde exakt recherchiert.

Der Sprachstil des Buches ist der jeweiligen Situation angepasst. Knallharte Dialoge stehen neben gefühlvollen Szenen. Die Autorin versteht es, Emotionen punktgenau auszudrücken und von der Landschaft sprachliche Bilder zu malen. Kurz wird auch die Sagenwelt Norwegens gestreift.

Das in verschiedenen Blautönen gehaltene Cover strahlt für mich eine gewisse Kälte aus.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Mut und Verrat, Verantwortungsbewusstsein und Geldgier, Unterstützung und Egoismus sind nur einige der Gegensätze, die thematisiert werden. Die Autorin hat es gelungen, Entwicklungen, die sich heute schon abzeichnen, in die nahe Zukunft zu transformieren.