Rezension
„Zum Glück braucht mich niemand“ ist der Nachfolgeband von „Zum Glück bemerkt mich niemand“. Ich habe das erste Buch nicht gekannt, doch der 2. Band lässt sich auch unabhängig lesen.
Schüchternheit erreicht mit der Protagonistin Anne-Lise hier ein neues Level, denn sie ist so scheu, dass es im Alltag immer wieder zu einigen Problemen kommt. So ist Anne-Lise nun mit ihrem Freund zusammengezogen, doch es gibt einige Schwierigkeiten. Anne-Lise ist unzufrieden mit der Beziehung und ihrer Rolle in der Tierhandlung, in welcher beide arbeiten, doch sie traut sich nicht, das anzusprechen. Stattdessen zieht sie sich immer wieder in sich zurück und wird von Selbstzweifeln geplagt. Das Ganze geht soweit, dass sie sich fragt, ob ihre Existenz überhaupt noch einen Sinn ergibt und in eine Depression hineinrutscht.
Die Atmosphäre der Geschichte bleibt hauptsächlich gedrückt, doch es gibt immer wieder einige Lichtblicke. Und wer genau hinguckt, findet in den Zeilen einen unheimlich trockenen Humor wieder.
Das Buch ist in viele kurze Kapitel gegliedert und wirkt ähnlich wie ein Tagebuch. Dabei erzählt Anne-Lise recht emotionslos und es bleibt immer eine Distanz zwischen ihr und dem Leser. Der Schreibstil hat fantastisch in den Stil der Geschichte gepasst und wird mit seiner speziellen Art sicherlich noch einige Zeit in meinem Kopf bleiben.