Livia Schwander

Ruth lebt mit ihrer Mutter Liliane in einem Haus, inmitten der Natur. Sie führt eine kleine Praxis als Ernährungsberaterin. Eigentlich mag sie ihren Job, doch in letzter Zeit fühlt sie erschöpft. Als nebenan die neue Nachbarin Delia einzieht, wird Ruths Gefühlswelt durchgewirbelt. Delias spirituelle Art hilft ihr dabei, sich ihren verdrängten Gefühlen zu widmen und eine neue Sicht auf das Leben zu bekommen. Auch ihre Mutter Liliane wird durch Delia zurück zu ihrem Seelenweg geführt. 

Ein tiefgründiger Roman mit wertvollen Weisheiten. Der spirituelle Aspekt hat mir sehr gut gefallen, da ich die Sichtweisen selbst teile. Die Geschichte regt zum Nachdenken an. Aus meiner Sicht richtet sich der Roman vor allem an Menschen, die sich bereits mit spirituellen Themen beschäftigen. Mir persönlich hat es an Spannung gefehlt und auch der emotionale Aspekt kam für mich zu kurz. Inhaltlich ist der Roman aber gut.

Funkelsteine sind ein Symbol für die Stimmung und das seelische Gleichgewicht der Wichtel. Wie praktisch wäre eine so offensichtliche Warnlampe in der heutigen Welt. Mio ist ein Wutzeli, der zu seinem heutigen Geburtstag eingeweiht wird in die Geheimnisse des Wichtelwalds und der Funkelsteine. Neben den Wutzeli gibt es noch andere Wichtel, die sich um das Wohl im Wald kümmern. Doch sie wurden beraubt: die Funkelsteine werden gestohlen. Nur von wem? Mio begibt sich auf die abenteuerliche Suche nach dem Übeltäter. 

Das Buch der beiden Schwestern Livia und Jana Schwander fällt auf. Nicht nur durch das eher ungewöhnliche Querformat und die märchenhaften Figuren, sondern auch den besonderen und eher ungewöhnlichen Fokus der Selbstfürsorge in einem Kinderbuch. Dieses wichtige Thema taucht viel zu selten in Bilderbüchern auf. Aber auch wenn die Bedeutung des abstrakten Themas vielleicht nicht gänzlich bei den Kindern ankommen mag, geht die Geschichte und die Figuren zu Herzen. Kleinen Wichteln wird Verantwortung übertragen, sie stehen ein für die große Gemeinschaft und schaffen es sogar ihr Ziel zu erreichen.

Positiv hervor stechen auch die noch handwerklich erstellten Illustrationen, denen man ansieht, dass sie nicht oder nur wenig am Computer nachbearbeitet wurden. Ganz besonders detailreich und einladend wurden die Tannenhutzeli-Häuschen in den Bäumen gezeichnet. 

Das Buch ist im Massel-Verlag erschienen, der noch sehr neu auf dem Markt ist und sich besonderen, herausfordernden Themen widmet. Ich wünsche ihm und auch den Autorinnen weiterhin viel Erfolg, eure Bücher sind klasse!    

In dem Bilderbuch „Mio und die Funkelsteine“ geht es um Mio, der im Wochtelwald wohnt und sich hingebungsvoll um seinen Funkelstein und sich kümmert. Gerade an seinem Geburtstag verschwindet eine große Menge an Funkelsteinen. So macht Mio sich mit seinen Freund*innen auf die Suche nach ihnen. 

Toll finde ich, wie detailverliebt, verträumt, fantasievoll und emotional die Bilder gestaltet sind. Ich habe mich beispielsweise direkt in die Pilzhütten im Wichtelwald verliebt! Auch die Tatsache, dass die Seiten in Anbetracht der Fülle der Bilder sehr unterschiedlich gestaltet sind gefällt mir; so auch die Leere auf einigen Seiten. 

Auch die Bezeichnungen der Waldbewohner*innen finde ich total schön gewählt. So zum Beispiel die Tannenhutzeli, die in den Baumwipfeln leben. Der Text ist insgesamt meiner Ansicht nach gerade für junge Kinder sehr gut geschrieben. Auch die Handlung finde ich durchaus spannend für die Altersgruppe. 

Neben den eindrucksvollen Bildern und der tollen Geschichte hat das Buch auch eine schöne Botschaft über Empathie, Selbstfürsorge und Hilfsbereitschaft. Dementsprechend kann ich das Buch allen Personen empfehlen, die diese wichtigen Werte anhand eines liebevoll gestalteten Bilderbuches vermitteln wollen.