Cover des Buches Das Haus bei den fünf Weiden (ISBN: 9783453471269)
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Rezension zu Das Haus bei den fünf Weiden von Liz Balfour

Anwältin schult um

von MademoiselleMeow vor 7 Jahren

Rezension

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MademoiselleMeowvor 7 Jahren
Mit solchen Büchern kann man ganz schön auf die Nase fallen. Verrat und Familiengeheimnisse, sowas lese ich immer gern. Auch die Liebe spielt dabei immer eine Rolle. Jemand der das sehr gut und ganz ohne Kitsch hinbekommt, ist Kate Morton. Aber nicht jeder ist Kate Morton, Liz Balfour zum Beispiel nicht. Was nach einer spannenden, düsteren Geschichte klang, entpuppte sich als recht langweilige, etwas zu politische Erzählung mit allzu schmonzettenartigen Zügen. Nun interessiere ich mich sehr für Geschichte und freue mich immer, wenn ich durch solche Romane noch etwas dazulernen kann, aber die Politik Irlands in den 20er Jahren hat mich dann doch nicht so gefesselt. Hier spielen reale Figuren eine Rolle und ob das hier Geschriebene, wenigstens teilweise einen wahren Kern hat, weiß ich auch nicht. Weil ich es ehrlich gesagt so langweilig fand, das ich gar nicht weiter recherchieren wollte. Das ich diesen Teil überhaupt nicht spannend fand, macht es natürlich schwer, sich weiter für den Roman zu begeistern. Denn auch der Erzählstrang in der Gegenwart konnte mich nicht so recht überzeugen. Ich fand ihn sogar ziemlich vorhersehbar, vor allem diese lächerliche Dreiecksgeschichte. Dadurch, dass der Roman nicht besonders lang war, gab es auch nicht viel Entfaltungsmöglichkeiten für Hannah. Ihre Geschichte hatte für mich zu wenig Tiefe. Mehr Tiefe dagegen hatte die Story um Mr. Oliver in der Vergangenheit, aber da gab es ja, wie gesagt das politische Thema, was mich nicht fesseln konnte. Die tragische Liebesgeschichte um Mr. Oliver hatte dagegen schon was und da hat sich die Autorin zum Schluss auch noch einen netten Twist einfallen lassen. Da das aber vorher vehement in die andere Richtung gesteuert wurde, kam man sich schon ein wenig verarscht vor. Und dann war es mir leider auch zu viel Kitsch, sowohl in der Gegenwart, als auch in der Vergangenheit. Ihr kennt doch diese grauenvollen Zitate aus Liebesromanen? Ich zitiere: „...Ich kann seit dem Tag, an dem ich dich zum ersten Mal sah, an nichts anderes als an dich denken. Und dann schenkst du mir diese Nacht! Wie geht es weiter mit uns?...“. Da kommt mir direkt der Schokoladentoast wieder hoch, pardon. Wer redet so? Ich weiß, es gibt Leute, die sowas lieben, aber ich finde solche Texte einfach grauenhaft und dabei ich bin nicht gänzlich unromantisch. Für mich klingt das so sehr nach Groschenroman, das es für mich auch einfach die Qualität des Romans mindert.
Ich bin mir sicher, dass das Buch bei vielen Anklang findet. Solche Geschichten sind einfach beliebt und schnell zu lesen. Ich habe länger gebraucht als sonst, weil mich diverse Passagen einfach null interessiert haben. Dann hat mir die Raffinesse gefehlt und es war teilweise auch viel zu schnulzig. Von mir persönlich gibt es deswegen auch nur 3 von 5 Sternen, auch wenn andere es sicher besser bewerten würden.
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