Liz Braswell

Ich versuche mich immer wieder an den Villains-Geschichten. Dies ist meine erste Twisted Tales, aber genau wie die anderen Geschichten kann sie mich einfach nicht überzeugen. Die Idee ist so gut, aber die Umsetzung überhaupt nicht meins. Der Schreibstil fällt mir schwer zu lesen, es ist auf der einen Seite total kindisch und auf der anderen richtig brutal. Irgendwie passt das für mich nicht richtig zusammen. Auch werden einige wichtige Themen angeschnitten (z.B. Auroras Depression), aber dann nicht weiter erläutert. Dadurch werden wichtige Szenen schnell abgehandelt und andere ziehen sich wiederum wie Kaugummi. Die Charaktere konnten mich leider auch nicht überzeugen. Ich wollte die Geschichte so sehr mögen, aber kann es leider nicht.

"Die Schöne und ihr Geheimnis" erzählt die altbekannte Disney Geschichte neu und schmückt sie mit einer unerwarteten Vorgeschichte aus. 

Ich persönlich liebe solche Neuerzählungen, besonders wenn es um Geschichten aus meiner Kindheit geht. Auch in diesem Fall ist es genial gelungen. Während ich am Anfang (im ersten Teil des Buches) noch dachte, die Geschichte um Belle und das Biest würde trotz der neuen Vorgeschichte, die sich um die Zeit der Verzauberung des Biests  dreht, nicht verändern, wurde ich ab "Teil 2" des Buches positiv überrascht und konnte es kaum noch aus den Händen legen. Besonders das Ende (Teil 3) znd damit der Höhepunkt der Geschichte hat mich dazu bewegt, es fast an einem Stück durchzulesen.

Leider wirkt es hier und da etwas unlektoriert, gelegentliche Tipp- und Formulierungsfehler stören den Lesefluss, weswegen ich einen Stern abziehen muss. 

Doch insgesamt ist dieses Buch eine absolute Empfehlung für jeden, der alte Disney Märchen mit einem überraschenden Twist neu erleben wollen.

Was wäre, wenn… eine Frage die sich wahrscheinlich jeder von uns schon einmal gestellt hat, oder? 🤔 Disney hat daraus eine ganzes Buchreihe gemacht und bekannten Geschichten eine interessante Wendung verpasst, die dadurch völlig neu erzählt werden.

Aber, braucht man das?

In „Die Schöne und ihr Geheimnis“ wird die Geschichte von Belle und dem Biest so erzählt, als hätte Belles Mutter, das Biest mit samt dem Schloss und seinen ganzen Bewohnern verflucht. Klingt erst mal interessant und kann theoretisch richtig gut werden. Leider wurde sie das nicht. 🫤

Ich hatte eine Variante des Märchens erwartet, die etwas düster und eher für ein älteres Publikum erzählt wird. Ein paar Szenen gab es die definitiv nichts für Kinder sind, dennoch wirkte die Geschichte an vielen Stellen weich gespült.
Bei manchen Geschehnissen hätte ich mir ausführlichere Erklärungen gewünscht, auf andere Details dagegen hätte ich komplett verzichten können. Traurig finde ich besonders was aus Belle gemacht wurde, die stellenweise gar nicht mehr wieder zu erkennen ist. 🙈

Was mich beim lesen am meisten störte war, dass beim übersetzen die Bediensteten ihre Namen aus dem Englischen behalten haben, somit blieb Tassilo bei Chip, Madame Pottine war Mrs. Potts und Herr von Unruh wurde weiterhin mit Cogsworth angesprochen. Das sind kleine Details über die ich beim lesen immer wieder gestolpert bin. Es mag etwas kleinlich sein, aber derlei Dinge empfinde ich als lästig.

Es gibt aber auch positives zu vermerken. Das Buch hat sich ganz wunderbar lesen lassen, wenn man mal von den eben genannten Stolpersteinen absieht. @lizbraswell hat einen guten Erzählstil für die Geschichte gewählt und auch ganz gute Ideen mit einfließen lassen, das Gesamtpaket war einfach nur nicht das was ich erwartet hatte.

Wer die beliebte Geschichte ganz anders erzählt haben möchte, ist mit diesem Buch sicher gut bedient, da es eine kurzweilige spannende und stellenweise interessante Unterhaltung bietet und neue Blickwinkel auf die Figuren bietet. Für mich war es leider nicht das Richtige.