Rezension zu "Stürmisches Spiel der Herzen" von Liz Carlyle
Aubrey Farquharson flieht nach Somerset mit ihrem Neffen vor dessen Onkel. Sie erhält die Stelle als Haushälterin bei Lord Walrafen in dessen Schloss Cardow. Er kümmert sich wenig darum, da er seine Politische Karriere in London voran treibt. Sein Onkel Elias Lorimer hat im Schloss die Oberaufsicht. Lorimer stellt nach einigem Widerwillen Aubrey als Haushälterin ein, da sie die Tochter eines alten Freundes ist, der ihm im Krieg das Leben gerettet hat. Niemand darf sonst von diesem Geheimnis erfahren, da Aubrey und ihr Neffe Iain in grosser Gefahr wären. Aubrey arbeitet als gewissenhafte Haushälterin im Schloss und sorgt dafür, dass es wieder in altem Glanz erstrahlt. Sie schreibt dem Lord des Anwesens jede Woche einen Brief um ihm auf dem neusten Stand zu halten und von ihm auch gewisse Zusagen zu erhalten, was man erneuern muss und ob Aubrey dies tun soll. Doch Lord Walrafen hat in der Stadt besseres zu tun, als sich mit dieser lästigen Angestellten auseinander zu setzen. Er liest ihre Briefe allerdings mit gewisser Freude. Sie erheitern seinen straffen Tagesablauf und das doch eher eintönige Politkerleben. Als Onkel Elias allerings unter mysteriösen Umständen stirbt muss er nach Cardow reisen und sich um die Angelegenheiten kümmern. Er trifft auf die resolute Aubrey, die ihm gewisse Vorwürfe macht. Sie geraten aneinander und bemerken ebenfalls, dass sie etwas tieferes animalischeres für sich empfinden. Es kommt wie es kommen muss und die beiden küssen sich, wobei Aubrey sich sehr dagegen sträubt. Doch Giles Walrafen wäre nicht der Politiker, der er wäre, wenn er nicht wüsste mit solchen Situationen um zu gehen. Er wickelt Aubrey um den Finger und erreicht sein Ziel.
Summa summarum: Die Geschichte hat Witz, es gab doch einige Stellen an denen ich gelacht habe. Und dies schätze ich auch an Liebesromanen. Allerdings stört es mich, dass hier obwohl Aubrey nicht will und sich sehr dagegen wehrt verführt zu werden und Giles Walrafen sich immer wieder ins Gewissen ruft, dass er sich für die Armen und Unterdrückten einsetzt, trotzdem Aubrey in einem gewissen Masse erpresst sich ihm hinzugeben. Natürlich ist dies möglicherweise authentischer für diese Zeit, jedoch erwarte ich von einem historischen Liebesroman mehr Tiefe in den Charakteren und den Verwicklungen der beiden Protagonisten. Manche Stellen waren einfach nur platt und es fehlte mir der schriftstellerische Enthusiasmus, wie man gewisse interessante Stellen ausschmückt und beschreibt. Dies sorgt leider dafür, dass der Roman nicht so gut abschneidet, obwohl der Storyplott durchaus interessant ist und ich, wie gesagt, auch lachen musste.