Dieses Buch ließ mich darüber nachdenken warum ich solche Art von Romanen gerne lese. Ich mag die Cosy-Romane, heile Familie, Natur, schönes Leben, ein klein wenig Spannung,... Nur dieser Roman hat das alles irgendwie nicht wirklich. Obwohl eigentlich auch überhaupt nichts wirklich in dieser Geschichte passiert.
Da ist diese Rancherfamilie mit 5 Söhnen und weiteren 3 Cousins alle über 30, der Hauptprotagonist 45 Jahre alt, die zusammen als Cowboys leben, Milliardäre sind aber trotzdem hart arbeiten, alle ein Herz aus Gold haben und allesamt Junggesellen sowie Jungfrauen sind. Der amerikanische Traum? Also meiner nicht. Und normal finde ich das auch nicht.
Diese Männer nehmen sich dieser Frau an und 'betreuen' ihren 8 jährigen Sohn. Alles natürlich nur weil sie so freundlich sind. Aber sie beten alle fleißig zu Gott, der ihnen doch bitte die richtigen Worte schickt, oder ihnen die richtige Handlungsweise aufzeigt.
Irgendwie fühlte ich mich etwas zurückversetzt ins puritanische Mittelalter. Es fehlte noch, dass die Autoverkäuferin als Hexe verbrannt wird, weil sie verschiedene Männer datet.
Stellenweise erschien es mir wie ein Teenagerroman, weil sich der 45 jährige, der seit 15 Jahren ein Milliarden Dollar Ranch Unternehmen leitet, sich wie ein pubertierender Junge verhält. Selbstverständlich vollkommen keusch in seinen Gedanken und Handlungen.
Mir persönlich erschien die Geschichte stellenweise richtig richtig langweilig, so teilt man ein halbes Kapitel lang die Gedanken des Cowboys darüber, ob es sinnvoll ist den notwendigen aber kaputten Ranch-Arbeits-PickUp durch einen neuen zu ersetzen.
Wer über den gelebten Puritanismus und die Prüderie des amerikanischen Südens hinwegsehen kann und gerne eine unendliche Familien-Saga liest - denn dieses Buch hat nicht einmal ein Ende und wird offenbar im nächsten Buch weitergeführt - der wird diese Geschichte vermutlich mögen.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht zu lesen und die Übersetzung ist zumeist gut.
Daher von mir 2 Sterne für diese Cowboy-Schnulze.