Cover des Buches Endzeit (ISBN: 9783423248440)
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Rezension zu Endzeit von Liz Jensen

Rezension zu "Endzeit" von Liz Jensen

von Carisaelle vor 13 Jahren

Rezension

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Carisaellevor 13 Jahren
Gabrielle muss nach einem Unfall neu anfangen- beruflich und privat. Sie wird Therapeutin an einer Klinik für hochgefährliche Jugendliche und bekommt es da mit mit Bethany zu tun, die auf brutalst mögliche Weise ihre eigene Mutter getötet hat. Und sie lernt Frazer kennen, der erste Mann überhaupt, den sie an sich heran lässt, seit sie im Rollstuhl sitzt. Bethany macht Prophezeiungen von Naturkatastrophen, die auch in Erfüllung gehen. Das ist zwar unerklärlich, zusammen mit Frazer findet Gabrielle jedoch die Wahrheit heraus. Es fällt mir sehr schwer, Endzeit zu rezensieren. Deshalb dauert es auch länger als gewöhnlich;) Ich habe lange über das Buch nachgedacht. Die Sprache ist, gerade zu Anfang, wunderschön. Eindringlich, poetisch, fesselnd. Das lässt leider im Verlauf des Buches nach. Dafür tritt die Geschichte von Gabrielle in den Vordergrund, weshalb es sich hier streckenweise nicht um einen Thriller, sondern mehr um einen coming-of-age Roman handelt. Zwar ist Gabrielle längst erwachsen, durch ihren Unfall und die damit einhergehende Behinderung muss sie aber sich selbst neu kennen, akzeptieren und lieben lernen. Da sie all dies mit einem kauzigen Physiker zusammen entdeckt, kann man durchaus von einer waschechten Lovestory sprechen. Da bleibt dann aber noch das eigentliche Thema: Die Katastrophe schlechthin, Endzeit genannt, bahnt sich an. Das beschriebene Szenario ist zwar apokalyptisch düster, aber durchaus nicht unrealistisch. Im worst case könnte uns genau das passieren. Auch die resultierende Massenpanik und Verleugnungstaktiken der Regierungen lassen gerade im Hinblick auf aktuelle Verhältnisse den Realitätsbezug nicht missen. Dabei kann einem ganz schön mulmig werden. Endzeit ist somit die Geschichte von Gabrielle, die Geschichte von Bethany (misshandelt, schwere Kindheit, Tochter religiöser Fanatiker, unverstanden) und eine Katastrophengeschichte. Also von allem ein bisschen. Damit hat sich die Autorin wohl etwas übernommen. Streckenweise tun sich enorme Längen auf und es passt leider nicht alles so in einander, wie es sollte. Insgesamt ist das Buch keine runde Sache, es liest sich mehr wie ein Erstlingsversuch vor der Überarbeitung: Vielversprechend, talentiert, aber nicht zu Ende gedacht. Das ist Schade, denn aus alledem hätte noch vielmehr werden können. Dennoch jammere ich hier auf einem relativ hohen Niveau, denn ich habe mich gut unterhalten gefühlt und noch einiges dabei gelernt. Ich bin gespannt auf Neues von dieser Autorin.
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