Cover des Buches Was sie nicht umbringt... (ISBN: 9783886198580)
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Rezension zu Was sie nicht umbringt... von Liza Cody

Zwischen den Fronten: Was sie nicht umbringt - Liza Cody

von DunklesSchaf vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Unbedingt lesen: Spannung, Humor und eineProfi-Catcherin oben drauf. Eva Wylie ist einfach der Knaller!

Rezension

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DunklesSchafvor 9 Jahren

Eva Wylie ist die Londoner Killerqueen. Eine Catcherin, die leider nicht so oft Arbeit hat, wie sie es sich wünscht und so nebenbei mit ihren beiden bisswütigen Hunden Lineker und Ramses des nachts einen Schrottplatz bewacht, auf dem sie auch ihre Heimstatt in einem alten Trailer eingerichtet hat. Nichtsdestotrotz ist Eva nicht mit Geld gesegnet und so übernimmt sie gerne mal Kurierfahrten für Mr. Cheng und seine Tante Lo. Was sie da transportiert ist ihr nicht so wichtig – sollte es aber! Denn als sie bei einem weiteren Nebenjob eine Backgroundsängerin rettet, weiß sie nicht, dass diese zur Konkurrenz von Mr. Cheng gehört. Eva gerät zwischen die Fronten.

Ich mag ja taffe Mädels in Krimis – warum sollen schließlich immer nur die Männer die Hardliner sein – aber Eva Wylie schlägt hier alles aus. Normalerweise sind die taffen Mädels dann rotzig und ungemütlich, schlau und unabhängig, etc. Obwohl diese aus dem Krimigenre herausschauen – weil sie eben taffe Mädels sind – sind sie doch meist ähnlich und entwickeln dadurch schon fast wieder ein Klischee. Und jetzt kommt Eva Wylie daher. Klar ist die taff – sie ist schließlich Catcherin. Sie weiß sich zu prügeln und zu prügeln lassen – und zwar so, dass es nicht weh tut. Aber nebenbei ist sie eben nicht die hellste Kerze auf der Torte und schon gar nicht hübsch. Als Catcherin auch noch ziemlich groß und robust geraten, durch ihre soziale Stellung auch nicht unbedingt bevorteilt, ständig mit schlechter Laune gesegnet, jähzornig und jeglichen Schimpfwörtern nicht abgeneigt. Außerdem wirft sie mit Konservendosen, von ihr liebevoll Bola (eine Art Wurfwaffe) genannt. Natürlich hat Eva auch ihre netten Seiten – auch wenn sie das niemals zugeben würde.

Evas Gedanken kreisen immer wieder um ihre Schwester Simone. Schon als Kinder sind die beiden ständig in Heime gesteckt worden, weil ihre Ma nicht mit ihnen klar gekommen ist bzw. sich nicht um sie gekümmert hat. Nur war Eva damals schon kräftig und nicht besonders hübsch. Im Gegensatz zu Simone, die dann auch adoptiert worden ist. Seitdem hat Eva sie nicht mehr gesehen und löchert ihre Ma immer wieder nach Informationen über Simone.

Evas Gedanken sind sowieso ein Hauptbestandteil der Geschichte. Und Eva ist sich auch nicht zu scheu, mit dem Leser direkt zu sprechen, oder auch mal anzuschreien. Sie begründet Entscheidungen, erzählt aus ihrem Leben, kombiniert ins Blaue und agiert ohne zu denken. Mir als Leser tat es schon fast weh, wie wenig Eva richtig kombiniert, wie falsch sie oft liegt und man mag es fast nicht ansehen, wie sie das Offensichtliche übersieht. Und doch macht das genau ihren Charme aus. Sie ist eben so. Nicht superintelligent und gewitzt, nicht schlau und pfiffig, sondern einfach ein wenig dumm. Und damit ist sie eine der erfrischendsten und außergewöhnlichsten Hauptfiguren, die mir je begegnet ist. Jede/r Autor/in versucht doch seine Hauptfigur im Krimi immer mit dem gewissen Grad an Schläue auszustatten, doch Liza Cody hat mal so gar keinen Bock auf dieses Klischee. Und so soll es sein, denn man muss Eva einfach mögen. Mit all ihren Fehlern, Dummheiten und jähzornigen Ausbrüchen.

Es gibt noch so viel über Eva zu berichten, aber zum Glück habe ich ja noch zwei weitere Bände, bei denen ich sie und ihren Kosmos näher ausleuchten und Euch näher bringen kann. Für den ersten Band gilt jetzt erst mal: unbedingt lesen!

Fazit:
Unbedingt lesen, denn neben Spannung und Humor gibt es eine Profi-Catcherin oben drauf. Eva Wylie ist einfach der Knaller – wer diese Frau nicht kennt, hat wirklich was verpasst.

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