Liza von Flodder zeichnet das Leben ihrer Protagonistin Neele auf einfühlsame Art und Weise. Als Teil einer Generation die vieles anders und hoffentlich besser machen will, wird Neele ungeplant schwanger. Zusammen mit ihrem Freund Mateo entscheidet sie sich das Kind zu behalten und es folgen Veränderungen, die das Leben der Protagonist*innen mehrfach auf den Kopf stellen. Nicht zuletzt der Bruch zu vorherigen Freundschaften wirkt sich stark auf die junge Mutter aus, die von heute auf morgen alleine mit einem Kind ist, das in allem auf sie angewiesen ist. Verfolgt von einer lieblosen Kindheit sucht Neele neue Optionen für sich und scheitert an ihren eigenen Ansprüchen, den Ansprüchen ihres Partners an eine Mutter und dem gesellschaftlichen Druck.
In wechselnden Episoden geht die Autorin auf das Leben der Protagonistin vor und nach der Schwangerschaft ein. Der Wechsel zwischen Clubs und Mietwohnung wirkt krass und spiegelt doch auch Teile meiner eigenen Erfahrungen. Ein schöner Roman, der offen Themen wie Regretting Motherhood anspricht. Ein Roman, der den Finger in die Wunde legt und weh tut. Und trotzdem ein wunderschöner Roman, der Mut macht.