„...Ich möchte einfach Zeit haben und das tun, was wir wirklich wichtig ist. Dafür brauche ich aber Geld...“
Dagmar ist mit ihrem Leben unzufrieden. Sie hat drei Kinder. Ihr Mann ist selbstständig, aber sie leben von der Hand in den Mund. Bianca, ihre beste Freundin, ist Projektleiterin und muss nicht auf jeden Cent schauen.
Als sie gerade vor der Bank sind, findet dort ein Überfall auf den Geldtransporter statt. Dagmar flieht vor den Schüssen in den Fahrerraum des Autos, sieht den Schlüssel stecken und fährt den Geldtransporter weg. Zusammen mit Bianca versteckt sie das Geld. Die Summe langt aber nicht für ihre Träume.
In der Rommèrunde ist der Überfall Gesprächsthema. Die beiden Beteiligten schweigen. Doch den fünf Damen der Runde fallen andere Möglichkeiten ein, wie man zu Geld kommen könnte.
Die Autorin hat einen über weite Strecken amüsanten Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen.
Der Schriftstil ist lockerleicht. Er enthält eine Besonderheit. Nicht nur das Treiben der fünf Damen und ihr Privatleben wird geschildert. Ich darf auch im Tagebuch von Mareike lesen, der 17jährigen Tochter von Dagmar. Ihr Leben in Mitteldorf liest sich bei ihr so:
„...Ob ich später auch so wie Mama werde? Hundert Pro, ich werde gar nicht so alt. In diesem Kaff sterbe ich vorher an Langeweile!...“
Zum Rommèclub gehören neben Dagmar und Bianca die Kindergärtnerin Steffi, Katja, die zugezogen und im Ort noch nicht heimisch ist, und Maria, geschieden und Raumausstatterin.
Die gemeinsamen kriminellen Unternehmungen sorgen keinesfalls für Einigkeit in der Runde. Spitze Bemerkungen und Streitereien nehmen im Gegenteil einen breiten Raum ein.
Dafür nimmt von Kapitel zu Kapitel die Gier zu und Skrupel ab. Ein phlegmatischer Wachtmeister gibt dem Team das Gefühl, dass ihnen nichts passieren kann.
Es gibt viele humorvolle Stellen. Doch als es um mehr als kleine Diebstähle geht, verliert die Geschichte ein Stück Leichtigkeit. Die zeigt sich nun bei der jungen Generation, denn auch für Mareike und ihre Freundin Swantje bietet sich plötzlich eine neue Perspektive.
Als zusätzlichen Stilmittel gibt es einen Mailverkehr zwischen Bianca und ihrer Freundin in Amerika. Auf diese Weise bin ich immer über die aktuelle finanzielle Situation der Damen informiert, denn das ist ein Thema in den Mails.
Obwohl mich das Buch ausgezeichnet unterhalten hat, gibt es nur vier Sterne. Das Ende widerspricht meinen Gerechtigkeitsgefühl.