Auch in ihrem 6. Fall für Sandra Weber nimmt Lore Macho die scheinbare Idylle des fiktiven Dorfes Klein Schiessling aufs Korn.
Erstmals findet in Klein Schiessling die Endrunde der Bezirksmeisterschaft im Tarockieren statt. Im Final rittern der ortsansässige Leopold Polterer, der Eggenburger Friedrich Zackl, der Grasdorfer Siegfried Klescher sowie der aus Wien stammende Max Meier-Schönberg um den Sieg, als plötzlich ein heftiges Gewitter die Stromversorgung des Dorfes lahmlegt. Als das Licht wieder angeht, sitzt die Leiche des Leopold Polterers, in dessen Hals eine Nagelfeile steckt, am Spieltisch. Da während des Spiels der Raum abgeschlossen ist, kann nur eine, der dreizehn anwesenden Personen der Mörder sein. Doch nur wer? Und warum?
Die Ermittler, der cholerische Inspektor Julius Schreiner und der besonnene Sepp Tauber - zwei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten, haben wieder alle Hände voll zu tun. Schreiner hat sich auf den bunten Vogel Max Meier-Schönberg als Täter buchstäblich eingeschossen und ist anderen Hypothesen nicht zugänglich.
Das „Team“ der Dorftratschen rund um Annerl Passer sowie Sandra Weber beginnt seinerseits mit Nachforschungen und kommt auf ziemlich interessantes Ergebnis.
Meine Meinung:
Ein witziger Krimi, der aus dem (dörflichen) Leben gegriffen scheint. Man erfährt so manchen Dorftratsch und manchmal ist hier auch ein Körnchen Wahrheit zu finden. Erzählt wird das Ganze aus der Sicht von Sandra Weber, einer der redseligen Damen, die seit einiger Zeit die Freundin des Dorfpolizisten Sepp Tauber ist und in den vorangegangenen Mordfällen wertvolle Tipps zur Ausforschung der Täter geliefert hat.
Mit viel Lokalkolorit (Konditorei in der Mittelalterstadt Eggenburg), witzigen Dialogen und herrlichen Familiennamen – so heißt der Dorfwirt gleich einmal „Krügerl“ (in Österreich gängige Bezeichnung für 0,5l Bier) und die Weinbauern nach Weinsorten Burgunder, Uhudler, Sylvaner und Rieslinger und passend zum Kartenspiel Schnapsen, der Bürgermeister Pummerl.
Fazit:
Ein durchaus witziger Krimi, dem ich gerne vier Sterne gebe.