Rezension zu "Motown" von Loren D. Estleman
Estleman schreibt so ähnlich wie Raymond Chandler und darum mag ich ihn. Seine Beschreibungen der Antagonisten sind plastisch und voller Elan, der einen mitreißt und immer weiter in die Story reinreitet. Es geht um einen Cop, der in Detroit - der Motor-City - verdeckt ermitteln soll, da er als eingefleischter Fan sogenannter Muscle-Cars der ideale Kandidat dafür ist. Während seiner Bestrebungen, einer Schönheit an seinem neuen Arbeitsplatz näherzukommen, tobt gleichzeitig ein Krieg der Afroamerikaner gegen die Sizilianer im Zahlenlotto-Geschäft. Das Ganze spielt sich in den 60ern ab, wo noch raue Sitten salonfähig waren. Man liest in kurzen Kapiteln einerseits vom Bemühen der Gangster sich gegenseitig auszuschalten, und andrerseits den schier aussichtslosen Kampf der Bullen gegen die gemeinsame Front des immer ärger werdenden Verbrechens. Kurzum ein Klassiker, wie er heute nicht mehr geschrieben werden darf.