Rezension zu "Das Antiquariat an der Seine" von Lorenza Gentile
Oliva ist eine Protagonistin, die sich gezwungen fühlt, die Erwartungen anderer zu erfüllen: Einem Schönheitsideal entsprechen, Erfolge im Job aufweisen, den "richtigen" Beziehungspartner heiraten. Doch all das lässt sie nicht sie selbst sein und macht sie unglücklich. Als sie dann die Entscheidung trifft, nach Paris zu fahren, nimmt sie das erste Mal die Zügel selbst in die Hand und springt über ihren Schatten.
Die berühmte Buchhandlung 𝑆ℎ𝑎𝑘𝑒𝑠𝑝𝑒𝑎𝑟𝑒 𝑎𝑛𝑑 𝐶𝑜𝑚𝑝𝑎𝑛𝑦 ist nach diesem Roman auf jeden Fall auf meiner Travel-Bucket-List! Sie nimmt eine wichtige Rolle im Roman ein und die ganze Kulisse der Geschichte versprüht ein sehr schönes Flair. Die Handlung ist nicht besonders spannungsvoll, sondern eher ruhig und etwas ziellos - wie auch Oliva.
Der Grund für ihre Reise - Tante Vivienne - hat mich allerdings zwiegespalten zurückgelassen. Das ständige Verpassen und nicht aufeinander treffen hat sich viel zu lange hingezogen und wurde (für mich) irgendwann einfach nur unrealistisch. Die Umsetzung dieses Parts hat mich deswegen leider enttäuscht.
Dennoch lässt sich das Buch flüssig lesen und regt zum Nachdenken an: Es geht um Selbstfindung, Sinnsuche und die Frage, was Glück bedeutet.