Bud Spencer setzt seine Biografie etwas detaillierter fort und berichtet nun mehr über seine Zeit beim Film und seine Tätigkeiten als Person Carlo Pedersoli.
Es gibt 11 Kapitel in denen Carlo Pedersoli erzählt wie die Rolle Bud Spencer sein Leben bestimmte und erleichterte. Vielmals betont er wieder, dass er eigentlich nicht zum Schauspieler geboren wurde, aber dennoch viel Spaß dabei hatte. Amüsant und vor allem interessant waren seine Erzählungen über zahlreiche Fehlinvestitionen und Versuche anderweitig erfolgreich zu werden. Und jedes Mal war er froh über die Verdienste als Schauspieler, um seine Familie nicht in den finanziellen Ruin zu treiben. Witzige Anekdoten, von denen er in all den Jahren zahlreiche gesammelt hat, lockern alle Erzählungen auf.
Ein Kapitel handelt von seiner Familie, seinen Kindern und der ersten Zeit mit seiner Frau Maria. Weitere Kapitel widmete er den Stuntmen sowie Regisseuren und Drehbuchautoren, die seiner Meinung nach die wichtigsten Jobs beim Film innehaben. Ebenso wurde ein Kapitel seinem Freund und Kollegen Terence Hill gewidmet, das er wie einen Brief an ihn verfasst hat. Somit sind einige Kapitel auch eine Art Hommage an die italienische Filmindustrie und vielmals auch an die Fans ohne die jedes noch so gute Filmteam keinerlei Erfolg hätte.
Lustige Anekdoten über Zusammentreffen mit anderen Bekanntheiten, wie zum Beispiel Arnold Schwarzenegger rundeten die Erzählungen immer wieder ab. Vieles war mir persönlich unbekannt. Man bekam jetzt nochmal einen persönlicheren Eindruck in die Person Bud Spencer / Carlo Pedersoli. Allerdings hat man nun auch sein Alter sehr deutlich gemerkt, da so viele seiner Weggefährten als verstorbene Freunde und Kollegen beschrieben wurden. Man hat sich sein Idol der Kindheit doch eigentlich immer in dem Alter der Filme bewahrt und muss doch feststellen, dass das Alter auch an einem Bud Spencer nicht vorübergeht. Noch trauriger macht es einen sogar jetzt, da Bud selbst nicht mehr am Leben ist. Irgendwie liest man manches dann etwas anders, da er sein eigenes Alter natürlich auch thematisiert. Gerade die Anspielung auf den Wunsch einen letzten Film mit Terence ihrem Alter entsprechend zu drehen, machte mich traurig. Denn dieser Wunsch ging nicht mehr in Erfüllung. Auch die Bemerkung, dass er und Terence nicht Streit gehabt hatten, erinnerte mich an Terence´ Rede zu Buds Trauerfeier.
Lustig fand ich auf den letzten Seiten eine kleine Sammlung von Filmzitaten, wobei mir sicher noch hunderte mehr eingefallen wären. Die Beantwortung von Fan-Fragen am Schluss fand ich gut. Es war eine schöne Idee, jedoch fand ich die Auswahl der Fragen nicht optimal. Da gab es sicher noch ein paar interessantere, die wiederum eine spannendere Antwort erhalten hätten.
Die Passage, in der sich Bud Spencer anderen schlagfertigen Persönlichkeiten gegenüberstellt, war interessant. Denn wie oft hat man sich als Fan wohl die Frage gestellt, ob es Bud auch mit Hulk aufnehmen könnte. So schön diese Idee auch war, fand ich einige Konstellationen oder Antworten auch etwas albern formuliert. Sicherlich hat sich Carlo einige Gegner selbst ausgesucht, aber viele kamen sicher in der ein oder anderen Fragestellung der Fans vor. Etwas weniger davon hätte mir persönlich gereicht. Seine Antworten waren da teils etwas kindisch.
Ich muss zugeben, dass ich eigentlich kein Biographie-Leser bin. Dies war erst meine 2. und die 1., die ich las war der Vorgänger. Nun wartet auf mich noch sein letztes Buch und die Geschichte seiner Tochter. Bud Spencer verbinde ich mit Filmeabenden mit meinem Papa und diese Tradition führe ich mit meinen Kindern fort. Ich finde es toll, dass Bud sein Leben zu Papier gebracht hat. Die Erzählweise ist keineswegs langweilig, sondern vielmehr interessant und amüsant. Und als Fan erfährt man doch noch mehr Dinge, die man vorher nicht wusste. Im Schmuckschuber mit Signatur in der nummerierten Ausgabe, sowie verschiedenem Bonusmaterial haben die Biografien von Bud einen Ehrenplatz in meinem Regal.