Rezension zu "how we spent it" von Lorma Marti
Das Leben als Barcode
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Lorma Marti präsentieren uns in diesem interessanten Werk eine künstlerische Zusammenstellung potentieller Ausgaben. Dazu zählen unverzichtbare Dinge wie Nahrung und Kleidung, größere Anschaffungen wie eine angemessene Kücheneinrichtung, Schmuck oder gar einen Ferrari bis hin zu zahlreichen Aufenthalten in mehreren Luxusuhotels. Die Auflistung bezieht sich jeweils auf einer Doppelseite auf einen Monat, beginnend im Jahr 2000 bis einschließlich 2007. Für den Leser ist es spannend zu entdecken, welche Dinge hier konsumiert wurden. Oft findet man dabei Gegenstände, die in einer persönlichen Auflistung der Ausgaben ebenfalls auftauchen würden oder die man sich bei dem ein oder anderen Luxusgut vielleicht genau dort wünschen würde, wenn man über das nötige Kleingeld verfügen würde.
Um nicht von der eigentlichen Botschaft abzulenken, wurde in dem Buch ganz bewusst auf eine Angabe der Seitenzahlen verzichtet. Die Schriftgröße variiert von Seite zu Seite. Der erste Teil besteht aus der Aneinanderreihung der Ausgaben, im zweiten Teil folgt ein Barcode auf den nächsten. Da es sich bei diesem Werk um eine Anlehnung an die Beilage "how to spend it" der englischen Financial Times handelt, wurden alle Ausgaben auf Englisch angegeben. Als Währung findet man sowohl Euro als auch Pfund.
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Hier wird keine Geschichte vermittelt, sondern eine Botschaft. Was kostet das Leben? Was wünschen wir uns? Wofür geben wir unser Geld aus?
Die Antwort ist ein verwirrendes Durcheinander an Worten, Zahlen und Barcodes. Hier drängt sich die Frage auf, ob der konsumierende Mensch dadurch glücklich werden kann oder ob es vielmehr nicht doch einen höheren Sinn im Leben geben muss.
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Fazit: Moderne Kunst in Buchform, die zum Nachdenken anregt.