Cover des Buches Zwei Zimmer, Küche, Geist (ISBN: 9783548283647)
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Rezension zu Zwei Zimmer, Küche, Geist von Lorna Graham

Rezension zu "Zwei Zimmer, Küche, Geist" von Lorna Graham

von Tinalini vor 12 Jahren

Rezension

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Tinalinivor 12 Jahren
Eve kann ihr Glück nicht fassen: Ein traumhaft schönes Apartment im angesagtesten Viertel New Yorks, und noch dazu spottbillig. Wo ist der Haken? Der Haken heißt Donald, ist permanent schlecht gelaunt und – tot. Der Geist eines erfolglosen Dichters geht Eve schwer auf die Nerven und zwingt sie, seine miesen Texte aufzuschreiben, damit die Welt endlich sieht, dass er zu Unrecht erfolglos war. Noch dazu mischt er sich in ihr (Liebes-)Leben ein – und seine Dating- Tipps sind leider mindestens so schlecht wie seine Gedichte. Blöd für Eve, lustig für die Leserin! Ich hab dieses Buch schon oft in der Hand gehalten, oft bei amazon angeschaut, aber mich nie überwinden können, es zu kaufen. Jetzt habe ich es mir ausgeliehen und konnte es endlich lesen. Ich habe mich auf Spontan-Einmischung bei Dates gefreut, so nach dem Motto „Eve, Schätzchen, leg doch deine Hand auf sein Knie.“ Oder so ähnlich. Lustige Momente, in denen Donald vielleicht auch mal am Stuhl rüttelt. Was Geister halt tun, spuken. Was ich serviert bekommen habe, hat mit meinen Vorstellungen leider gar nichts zu tun. Von „lustig für die Leserin“ habe ich leider auch nichts gemerkt. Eine Hauptperson, die versucht, das Leben ihrer toten Mutter zu leben. Sie läuft durch New York und denkt 24/7 „War meine Mama hier? Nein? Schade, dann komm ich nie wieder her.“ Sie scheint männertechnisch auch sehr verzweifelt zu sein. Schaut sie ein Mann länger als zwei Sekunden an, ist sie gleich verliebt, hofft auf das große Happy End und ist dann aber auch nie enttäuscht, wenn es nicht klappt. Eve kommt mir sehr altmodisch, ja schon beinah „zurückgeblieben“ (nicht geistig!! Gefühlsmäßig) vor. Auch hier: sie lebt nicht in New York, weil sie es will, sondern weil ihre Mutter es tat. Sie trägt die alten Kleider ihrer Mutter und sucht Kneipen, in denen ihre Mutter verkehrt hat. Sehr ausführlich werden die Geschichten von Donald diktiert. Sinnfreie, schwer verständliche Geschichten – vielleicht auch nur sinnfrei, weil ich sie nicht verstehe? – werden seitenweise geschrieben, aber die interessante Geschichte über sein Leben wird kurz zusammen gefasst. Das Ende kommt zu schnell, zu plötzlich, zu unlogisch. Es ist, als ob der Autorin die Ideen ausgegangen sind und sie irgendwie noch abschließen musste. Grad waren wir noch mitten drin, leiden mit Eve und plötzlich ist es zu Ende. Aber ganz ehrlich? Schade bin ich nicht drum…
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