Beschreibung bei Amazon:
The question follows Lorna Luft to this day: "What's it like to be Dorothy's daughter?" Although by appearances glamorous and truly thrilling, growing up as the daughter of Judy Garland was anything but a journey over the rainbow.
With unsparing candor, Lorna Luft offers the first-ever insider portrait of one of Hollywood's most celebrated families: a rare story of a little girl, her half-sister Liza, and her baby brother trying desperately to hang on to the mother whose life seemed destined to burn brightly but briefly. Lorna makes an extraordinary journey back into the spiral of love, addiction, pain, and loss that lurked behind a charmed facade.
Filled with behind-the-scenes dramas, hilarious untold stories, and little-known details of Garland family life, Me and My Shadows is a tribute to Lorna's victory over her own past, a story of hope, of love and its limitations, and a deeply moving testament to the healing powers of embracing one's past and charting a course of self-love and discovery.
Meine Meinung:
Das ist nun die Autobiographie von Judy Garlands "anderer Tochter", die mir, ohne dass ich es wusste, aus Grease 2 bekannt war. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass mir der Name Lorna Luft tatsächlich nichts sagte, obwohl ich seit "Der Zauberer von Oz" ein Fan von Judy Garland bin und sich einige ihrer Aufnahmen in meinem CD-Regal tummeln. Ihre Tochter hat sich inzwischen hinzugesellt.
Wenngleich Lorna Luft selbst talentgesegnet und auf den Bühnen dieser Welt zu Hause ist, ist es ihr kaum möglich, ihr Leben auf Papier zu bringen, ohne den Schatten ihrer berühmten Mutter heraufzubeschwören und damit unweigerlich Kritiker auf den Plan zu rufen.
Wann immer ein "Hollywood-Kind" mit einer (Auto)biographie daherkommt, kann man sie hören, die Stimmen, die behaupten, der Möchtegern-Autor sei pleite und müsse mit einer "Tell-all story" die Haushaltskasse aufbessern.
Lorna Lufts Schatten scheinen übergroß: Da ist zum einen die große Judy Garland, die unvergessene Dorothy und tragische Gestalt des Hollywood-Studio-Systems, und da ist auch noch die große Schwester, Liza Minelli, die vermutlich hierzulande deutlich bekannter sein dürfte.
Ihre Autobiographie wirkt vor diesem Hintergrund wie eine Psychotherapie und ist es vermutlich auch.
Lorna Luft erlebte alle Seiten ihrer Mutter, war anwesend in allen Lebenslagen vom simplen Aufhübschen am heimischen Schminktisch bis hin zu lebensbedrohlichen, medikamentenbedingten Anfällen.
Ich denke, dass jemand, der unter solchen Bedingungen aufgewachsen ist, diese in einer Autobiographie von vornherein nicht außer Acht lassen kann, und ich halte es durchaus für legitim, dass Lorna Luft offen darüber spricht. Es ist ihre Autobiographie, und sie dient in keiner Weise der Demontage ihrer Mutter. Sie zeichnet schlichtweg ihr Leben mit einer kranken Mutter nach, die unglücklicherweise eben grenzenlos berühmt war, sodass man der Tochter nun leicht vorwerfen könnte, sie wolle aus Familiendramen Kapital schlagen. Dasselbe ließe sich dann auch ihrem Album Songs My Mother Taught Me vorwerfen.
Ich sehe in "Me and my shadows" keine Autobiographie einer Tochter, die nun auch endlich berühmt werden will. Lorna Luft setzt sich hier öffentlich mit ihrer Vergangenheit auseinander, zu der auch eine eigene Drogenkarriere gehört, die man sicherlich zu nicht unerheblichem Teil ihrem "Erbe" anlasten kann.
Dennoch hat sich Lorna Luft zu einer eigenständigen Künstlerin entwickelt, deren Gesangskunst mich absolut überzeugen kann.
Mit ihrer Autobiographie hat sie ein Buch vorgelegt, das mich von Anfang bis Ende in seinen Bann geschlagen und berührt hat. Sie ist schonungslos in ihrem Bericht, bewahrt jedoch unablässig das Andenken an ihre Mutter. Sie spricht aus, wie sehr es sie verletzt, auf ihre Mutter angesprochen zu werden, wie es ist, wenn wildfremde Menschen auf sie zugehen und ihr sagen, wie sehr sie ihre Mutter vermissen, ohne daran zu denken, dass nicht nur die Welt eine Judy Garland verloren hat, sondern vor allem ihre Kinder die Mutter. Lorna Luft erlaubt sich, den Schmerz über ihren Verlust auszusprechen, und sie hat alles Recht der Welt dazu.
Ich denke, das macht ihre Autobiographie eben noch persönlicher, sie ist ehrlich und informativ gleichermaßen, und man kann sie kaum distanziert lesen.
Ich habe mich gefreut, Lorna Lufts Bekanntschaft zu machen.
Von mir gibt's 5 von 5 Punkten