Rezension zu Ein Brautkleid aus Warschau von Lot Vekemans
Vollkommen undramatischer Roman über die Liebe und das Leben, wie es so ist
von TochterAlice
Rezension
TochterAlicevor 8 Jahren
Vollkommen undramatischer Roman über die Liebe und das Leben, wie es so ist bzw. sein kann. Und das von einer Dramatikerin per se - das nämlich ist Lot Vekemans, die schon eine ganze Reihe von Bühnenstücken verfasst hat, die durchaus auch in Deutschland aufgeführt werden, "Judas" zum Beispiel oder "Gift". Von einer Autorin dieses Kalibers würde man doch einen Roman mit ordentlich Pathos erwarten. Wobei - der ist zweifellos vorhanden, auf eine ganz stille, zurückgenommene, reduzierte Art.
Denn in "Ein Brautkleid aus Warschau" stehen Menschen im Vordergrund, die ansonsten eher in der zweiten Reihe des Lebens stehen, die nicht das größte Stück vom Kuchen bekommen, sondern eher die Reste. Das ist zunächst Marlena, die sich in einen Auslandspolen verliebt, in Natan, der nur für einen Sommer in Warschau weilt. Doch sie behält ihn bei sich - schon dadurch, dass sie seinen Sohn gebiert, von dem er nie erfährt. Und ihre Familie auch nicht, denn bevor er geboren wird, setzt sie sich ab in die Niederlande und heiratet dort Andries, einen Bauern, der das mit dem Kind auch nicht von Anfang an erfährt. Doch er nimmt das Kind - einen kleinen Jungen namens Stan - an und zieht ihn als eigenes Kind auf. Bis Marlena erfährt, dass ihre Mutter im Sterben liegt und nach Polen fährt - mit Stan. Und nicht mehr zurückkommt.
In Polen gibt es auch noch Szymon - den gab es auch bereits vor Marlenas Abgang vor neun Jahren: Ein Verwandter von Natan, ein Restaurantbesitzer, bei dem sie gejobbt hat.
Dies sind die drei Menschen, die einen Teil vom Kuchen haben, und zwar ein ordentliches, denn diesmal geht es um ihr Leben, wie unwichtig es auch im gesellschaftlichen Gesamtkontext und in den Augen anderer sein mag. Doch hier geht es um ihre jeweiligen Interessen, um das Gesamtgefüge ihrer Relationen, es geht um ihr Leben an sich. Und es geht um die Liebe oder was man so darunter versteht. Und da geht jeder mit anderen Erwartungen heran, hat Wünsche, Sehnsüchte - wie es bei Szymon ist oder versucht, sein Stück vom Kuchen der Realität zu erringen bzw. zu wahren - so eher der Fall bei Marlena und Andries.
Marlena, Andries und Szymon: jeder von ihnen hat hier einen Teil vom Kuchen, ein ganzes Drittel nämlich. Zumindestens in Bezug auf die Erzählanteile in diesem Roman, in dem jeder dieser drei Protagonisten zu Wort kommt. Eine kleine Geschichte? Nicht so für diese drei, ist es doch ihre eigene!
Denn in "Ein Brautkleid aus Warschau" stehen Menschen im Vordergrund, die ansonsten eher in der zweiten Reihe des Lebens stehen, die nicht das größte Stück vom Kuchen bekommen, sondern eher die Reste. Das ist zunächst Marlena, die sich in einen Auslandspolen verliebt, in Natan, der nur für einen Sommer in Warschau weilt. Doch sie behält ihn bei sich - schon dadurch, dass sie seinen Sohn gebiert, von dem er nie erfährt. Und ihre Familie auch nicht, denn bevor er geboren wird, setzt sie sich ab in die Niederlande und heiratet dort Andries, einen Bauern, der das mit dem Kind auch nicht von Anfang an erfährt. Doch er nimmt das Kind - einen kleinen Jungen namens Stan - an und zieht ihn als eigenes Kind auf. Bis Marlena erfährt, dass ihre Mutter im Sterben liegt und nach Polen fährt - mit Stan. Und nicht mehr zurückkommt.
In Polen gibt es auch noch Szymon - den gab es auch bereits vor Marlenas Abgang vor neun Jahren: Ein Verwandter von Natan, ein Restaurantbesitzer, bei dem sie gejobbt hat.
Dies sind die drei Menschen, die einen Teil vom Kuchen haben, und zwar ein ordentliches, denn diesmal geht es um ihr Leben, wie unwichtig es auch im gesellschaftlichen Gesamtkontext und in den Augen anderer sein mag. Doch hier geht es um ihre jeweiligen Interessen, um das Gesamtgefüge ihrer Relationen, es geht um ihr Leben an sich. Und es geht um die Liebe oder was man so darunter versteht. Und da geht jeder mit anderen Erwartungen heran, hat Wünsche, Sehnsüchte - wie es bei Szymon ist oder versucht, sein Stück vom Kuchen der Realität zu erringen bzw. zu wahren - so eher der Fall bei Marlena und Andries.
Marlena, Andries und Szymon: jeder von ihnen hat hier einen Teil vom Kuchen, ein ganzes Drittel nämlich. Zumindestens in Bezug auf die Erzählanteile in diesem Roman, in dem jeder dieser drei Protagonisten zu Wort kommt. Eine kleine Geschichte? Nicht so für diese drei, ist es doch ihre eigene!