Lothar Kittstein

 4,2 Sterne bei 57 Bewertungen

Lebenslauf

Lothar Kittstein, 1970 in Trier geboren, seit 2005 als überregional beachteter Theaterautor tätig. Seine Stücke wurden an vielen großen Deutschen Bühnen gespielt: Residenztheater München, Schauspiel Köln, Berliner Ensemble, Kammerspiele München, Theater Bonn, Schauspiel Frankfurt. Das Nationaltheater Weimar hat Kittstein für die Spielzeit 21/22 mit einem großen, zweiteiligen Theaterstück über Samuels Leben beauftragt. Lothar Kittstein ist außerdem als promovierter Historiker bestens mit der wechselhaften deutsch-deutschen Geschichte vertraut und beherrscht es, auch komplexe Zusammenhänge anschaulich und packend darzustellen.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Lothar Kittstein

Cover des Buches Ich, ein Sachse (ISBN: 9783548069210)

Ich, ein Sachse

(56)
Erschienen am 01.08.2024
Cover des Buches Ich, ein Sachse (ISBN: 9783844931693)

Ich, ein Sachse

(1)
Erschienen am 30.03.2023

Neue Rezensionen zu Lothar Kittstein

Cover des Buches Ich, ein Sachse (ISBN: 9783548069210)
Julia1004s avatar

Rezension zu "Ich, ein Sachse" von Samuel Meffire

Julia1004
Sehr zäh

Ich wollte gerne das Buch lesen, da mich die Geschichte von Samuel Meffire sehr interessierte.

Die Leseprobe und der Klappentext hatten mich sehr angesprochen.


Als ich jedoch anfing, das Buch zu lesen wurde ich wirklich enttäuscht.

Die Geschichte entwickelte sich sehr zäh und ich habe sehr lange gebraucht um das Buch zu beenden. Ich musste mich fast schon dazu überwinden weiter zu lesen.


In vielen Kapiteln fehlte mir die Hintergrundinformation und die Sprache war sehr oft etwas kryptisch gewählt.

Ich weiß selbst nach der Beendigung des Buches nicht für was genau er verurteilt wurde.

Ich hätte mir eine klarere Sprache gewünscht.

Auch die Zeitsprünge zwischen den Kapiteln waren sehr unklar und dadurch schwierig nachzuvollziehen.


Mein Fazit: Sehr interessante Geschichte, die für mich nicht gut geschrieben wurde. Da wäre mehr drin gewesen!

Cover des Buches Ich, ein Sachse (ISBN: 9783864931987)
kaffeequeen98s avatar

Rezension zu "Ich, ein Sachse" von Samuel Meffire

kaffeequeen98
Fesselnde Lebensgeschichte

"Ich, ein Sachse" ist ein Buch...man liest es, denkt darüber nach...denkt weiter darüber nach...und es bleibt über lange Zeit in Erinnerung. Absolut lesenswert, tiefgründig und mit klarer Botschaft. 

Samuel Meffire gibt uns Leser*innen in "Ich, ein Sachse" einen Einblick in sein Leben. Er beschreibt seine Erfahrungen und seinen Werdegang dabei sehr authentisch, nachvollziehbar und mitreißend. Ein Leben, welches man gut in einem Krimi erzählen könnte...

Ich habe großen Respekt von der Offenheit, mit der Samuel Meffire seine Geschichte erzählt. Wie viele Steine ihm in den Weg gelegt wurden...und wie oft er dennoch jede Hürde genommen hat. Schonungslos legt er seine Erfahrungen mit Rassismus offen. Immer wieder mit einer ordentlichen Prise Humor und auflockernden Elementen, zieht einen dieses Buch in seinen Bann. Obwohl es keine leichte Kost ist, entwickelt sich das Buch immer mehr zu einem Pageturner. Eine Achterbahnfahrt der Erlebnisse. Dabei zeigt Samuel Meffire nicht nur mit dem Zeigefinger auf die Anderen...an vielen Stellen ist er durchaus selbstkritisch und blickt reflektiert auf seinen Werdegang zurück. Seine Schilderungen sind für mich als Leserin sehr greifbar geworden. An einigen Stellen musste ich kurz durchatmen und pausieren. Besonders seine offenen Worte zum Thema Rassismus, seine Offenheit und Selbstreflexion und dem ihm entgegengebrachten Hass...Gänsehaut in vielen Szenen. 

Ich bewundere Samuel Meffire...egal wie viel Schlechtes ihm widerfahren ist, er hat es das Positive gesehen und sich immer für Andere eingesetzt. 

Insgesamt eine bewegende und teilweise auch leider erschreckende Lebensgeschichte, die mich nachhaltig beeindruckt hat. Von mir gibt es in jedem Fall  eine Leseempfehlung. Keine leichte Kost, aber absolut lesenswert. 

Cover des Buches Ich, ein Sachse (ISBN: 9783864931987)
Test-LRs avatar

Rezension zu "Ich, ein Sachse" von Samuel Meffire

Test-LR
Eine faszinierendes Lebensgeschichte

Cover:

Der Autor schaut auf dem Titelbild dem Betrachter direkt in die Augen. Der Blick fesselt einen und ich musste das Buch daher genauer in Augenschein nehmen. Der Gesichtsausdruck ist schwer zu deuten: ernst, aber nicht unfreundlich. Entschlossen, aber doch irgendwie entspannt. Er weckte meine Neugierde.

Inhalt:

Samuel Meffire ist nach seinem Vater benannt. Dieser stammte aus Kamerun und wurde unter den Versprechen einer guten Ausbildung und Arbeit in den 1960er-Jahren in die ehemalige DDR nach Sachsen gelockt, wo er seine zukünftige Frau, Samuels Mutter kennenlernte. Sie heirateten und bekamen 2 Kinder. Doch Samuel hat seinen Vater nie kennenlernen dürfen, denn er wurde kurz vor seiner Geburt ermordet. Durch den Schock der Mutter und die sonstigen Umstände verläuft seine Kindheit und Jugend nicht sehr gut. Er verkriecht sich im Sport und in Büchern und Halt gibt ihm auch sein Glaube an Gott. Eigentlich möchte er nur Gutes bewirken, aber die Gewalt um ihn herum und die Ohnmacht, die er teilweise verspürt, dagegen vorzugehen, führen ihn von der Polizei weg und auf den falschen Weg. Doch er lässt sich nicht unterkriegen.

Mein Eindruck:

"Das Schreiben ist mein Sprechen, das bin einfach ich. Wie der Schreiner Teil des Tisches ist. Und der Metzger Teil vom Schnitzel. Wir sind, was wir tun. Wir tun, was wir gut können."
(S. 259)

Mich hat das Buch von Anfang an in seinen Bann gezogen. Der Einstieg beginnt damit, dass die jüngste Tochter des Autors auf Kartons mit alten Fotos stößt und ihren Vater drängt, ihr über die abgebildeten Personen etwas zu erzählen. So beginnt er von vorne, angefangen von der Kindheit seiner Eltern und wie es zu
deren Kennenlernen kam. Nach und nach wird daraus die ganze Geschichte unterbrochen von kleinen Passagen in der Gegenwart, in der der Autor Rückfragen seiner Kinder beantwortet oder in eigene Gedankenwelten abdriftet.
Der erste Eindruck hat mich getäuscht, bei dem Cover hätte ich nie eine so packende Biografie erwartet. Man merkt, dass Herr Meffire sehr viele Romane, auch aus dem Fantasybereich gelesen hat. Bei einer Lesung hätte ich an seinen Lippen gehangen, so hing mein Blick an jeder Zeile. Obwohl seine Vergangenheit sehr gewaltbeherrscht war und es einige unschöne Szenen gibt, so liest es sich nur halb so schrecklich, da die Beschreibungen stellenweise schon poetisch und abstrahierend sind. Seine Mutter ist beispielsweise die "dunkle Königin", die Rechtsradikalen bezeichnet er als "Vampire" und manchmal hat er es im Verbrechermilieu auch mit Orks zu tun. Bei seinen Schilderungen blitzt immer wieder schwarzer Humor und auch Sarkasmus durch. Trotz der schlimmen Tatsachen musste ich des Öfteren schmunzeln, v. a. wenn er mal wieder Kritik an unserer Gesellschaft und dem politischen System übt. Auch schreibt er in seiner Freizeit kleine Gedichte, die er an passende Stellen in die Biografie eingewoben hat.
In seinem Leben hat er so viele Jobs, dass man auch tiefe Einblicke in unterschiedliche Milieus erhält: Türsteher bei einem Nachtklub, Sozialarbeiter bei rechtsradikalen (!) Jugendlichen, Polizeiarbeit und natürlich auch als Sporttrainer.
Ich war gefesselt von seinem Leben und staunte, wie ein Mensch so viel Schlechtes durchmachen kann und dennoch immer wieder aufsteht und seine Energie darauf verwendet, anderen zu helfen und etwas Positives draus zu machen. Ja, es gibt auch dunkle und erschreckende Phasen, aber positiv finde ich, dass der Autor diese Passagen seines Lebens bereut und aufgearbeitet hat. Ich habe sehr viel Respekt vor Herrn Meffire bekommen und wünsche ihm, dass er mit seiner Familie nun in Glück und Frieden leben kann.

Fazit:

Fesselnd, knallhart ehrlich mit einer Prise Poesie und Humor - eine Biografie, die berührt und Mut macht

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