Hjalmar Vinding ist 14 Jahre alt als seine Mutter ums Leben kommt. Sein Vater kommt mit dem Verlust nicht zurecht und seine Schwester Cathrine zieht sich von allem zurück. Hjalmar hat schon früh angefangen Klavier zu spielen und seiner Mutter zum Gedenken möchte er ein großer Pianist werden. Es begleiten ihn viele Freunde, Konkurenten und natürlich Chopin, Ravel, Beethoven und viele weitere große Komponisten. Hjalmar verliebt sich in die unnahbare Anja, eine Sensation als Pianistin. Er und seine Wegbegleiter müssen aber auch die Schattenseiten des Ruhms kennen lernen. Erste Konzerte und Wettbewerbe verlaufen ganz anderst als geplant und schon bald gibt es Grenzen, neue Lehrer und die Frage ob man weiter machen will. Bjornstad ist ein nachdenklicher, berührender, schockierender Roman gelungen, der in vielen wunderbaren Klangvariationen erzählt wird.
Lothar Schneider
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Als Aksel Vinding 15 Jahr ist, kommt seine Mutter bei einem tragischen Badeunfall ums Leben. Fortan schmeißt er die Schule und widmet sich ausschließlich seiner glühenden Leidenschaft: der Musik. Er übt ausdauernd das Klavierspiel, um beim anstehenden Wettbewerb für junge Künstler den ersten Platz zu erklimmen. Seine engsten Konkurrenten sind im langjährig vertraut. Doch da tritt die gleichaltrige Anja auf den Plan, in die er sich schon zuvor verguckte, von deren Können beim Klavierspiel er aber nichts geahnt hatte. Und Anja und ihr über-ehrgeiziger Vater haben auch alles dafür getan, dass die Überraschung gelingt.
Die Geschichte spinnt sich weiter bis zu Aksels 19. Lebensjahr. Wir erhalten Einblick in die Welt der ‚jungen Talente’, späteren Stars der klassischen Musikszene. Das Buch schildert die Seelenqualen des Hauptakteurs (als Ich-Erzähler) in punkto Verlust der Mutter, Entfremdung von Vater und Schwester, quälender erster Liebe und dem übermäßigen Ehrgeiz, alles für die Krone der Musik zu opfern.
Weitere Themen am Spektrumsrand: Magersucht, Inzest und Verführung Minderjähriger.
Fazit: Die Sprache ist gut fließend zu lesen, hält einen bei der Stange und lässt ein gewisses Mitleiden nicht gänzlich vermeiden. Ein Buch, das sich nicht ganz beiläufig lesen lässt und immer wieder ein kurzes Innehalten erforderlich macht, da doch mitunter recht harte Aspekte eines jungen Lebens gestreift werden. Manche Passagen muten fast depressiv an. Keine ‚Sonnenschein- und heiterer Himmel’-Roman.
Rezension zu "Vindings Spiel" von Ketil Bjoernstad
Der junge Aksel Vinding schmeißt nach dem dramatischen Tod seiner Mutter eher unabsichtlich die Schule und beschließt seiner Begabung zu folgen und alles daranzusetzen ein bedeutender Solopianist zu werden.
Während in seiner Familie die vorherige Sprachlosigkeit zwischen den Mitgliedern durch die Trauer noch verstärkt wird, versucht Aksel seinen Platz in der Welt zu finden.
Auf den ersten 100 Seiten wird vor allem der tragische Tod der Mutter und Aksels weiters Leben erzählt. Diesen Abschnitt fand ich relativ redundant und langweilig. Vielleicht ist das aber auch das erzählerische Äquivalent für Aksels Leben in dieser Zeit.
Um die enge Piefigkeit, die offensichtlich auch durch die, von mir so empfundene, sehr freudlose Variante evangelischen Kirche in Skandinavien, geprägt ist, hätte es weniger Seiten gebraucht.
Doch dann kommt endlich ein wichtiger Wettbewerb, und Aksels Leben wird ereignisreich.
Beeindruckend fand ich die Schilderung dieses Kreises von hochtalentierten MusikerInnen, die alle in einer sehr eigenen Welt, abgeschnitten von allen gesellschaftlichen Entwicklungen existieren. Auch der hohe Preis und das Scheitern werden eindringlich beschrieben.
Letztendlich kulminiert das Ganze zu einer Entscheidung Liebe oder Karriere, Liebe nur mit Kollegen oder gar Karriere oder Tod.
Viele Passagen über Musik mochte ich ebenfalls, auch wenn ich den Diss über Glenn Gould etwas albern fand. Es ist bekannt, dass er Mozart nicht mochte und die Aufnahme deshalb auch nicht besonders gut ist. Kein Pianist interpretiert alle Komponisten gleichermaßen exzellent.
Für den zu langen Anfang ziehe ich einen Stern ab, ansonsten, auch sprachlich ein gelungenes Buch.
Wer sich für das Buch interessiert, aber bei bestimmten Punkten empfindlich ist, lese bitte die folgende Triggerwarnung, alle anderen hören hier bitte auf.
*************************************************************************************************************************************************************************************************************************************************************************************************************************************************************************************************iIm Buch wird eine magersüchtige Person geschildert. Man bedenke bitte an der Art der Schilderung, dass man zu der Zeit in der die Geschichte spielt, diese Krankheit noch nicht so bekannt war. Zugleich wird ein möglicher sexueller Missbrauch angedeutet/vermutet.
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