Rezension zu "Melodys Erbe" von Louisa Miller
Als ihr bester Freund, der Cowboy Harry plötzlich und unerwartet stirbt, steht Melody Jackson allein mit ihrem jüngeren Bruder Wynton und der Farm da.
Sie hat kein Geld, um einen neuen Cowboy anzuheuern und rechnet schon damit, allein klar kommen zu müssen. Zur Hilfe hat sie nur noch Mary, die ihr mit dem Haushalt unter die Arme greift und die wie eine Mutter zu ihnen ist.
Der Doc schickt einen gerade arbeitslos gewordenen Cowboy zu ihr auf die Farm und auch, wenn Melody ihm erst abweisend gegenübersteht, stellt sie ihn ein, mit der Option, ihn erst im Frühjahr bezahlen zu müssen.
Zuerst einmal müssen die den Winter überstehen. Zu allem Übel mehren sich in der Gegend die Viehdiebstähle und auch Melody hat den Verdacht, dass ihr schon welche gestohlen wurden.
Zu Weihnachten wird es ernst, die Viehdiebe schlagen erneut zu ...
Ein schöner Roman aus dem wilden Westen.
Montana im Jahr 1874, eine Frau, die mehr oder weniger auf sich gestellt ist und versucht, eine Farm zu erhalten.
Alles spricht dagegen, dass Melody und ihr jüngerer Bruder Wynton es schaffen, die Farm allein weiterzuführen, nachdem der einzig verbliebene Cowboy gestorben war.
Zu ihrem Glück sucht James MacCallum gerade Arbeit und sie stellen ihn ein. Er, der aus Schottland kam in der Hoffnung, Geld für eine eigene Farm zu verdienen, ist seinem Ziel noch nicht allzu nah gekommen. Aber er weiß, wie man arbeitet und beweist es auch.
Dieser Roman ist nicht nur eine Wildwestgeschichte, sondern auch eine Liebesgeschichte. Melody und James wollen sich ihre Liebe nicht eingestehen, sind sich des anderen nicht sicher und negieren ihre Gefühle.
Als James dann auch noch zu seiner Schwester nach Schottland fahren muss, glaubt Melody nicht daran, dass er wiederkommt.
Melody steht eine schwere Zeit bevor, der Bruder will studieren und Mary heiraten. Wird sie ganz allein auf der Farm bleiben?
Mit den sehr sympathischen Protagonisten habe ich mich schnell angefreundet. Ich habe mit ihnen gelebt, gelitten und gehofft, habe sie bei allen Entscheidungen begleitet.
Durch die Tatsache, dass das Buch nur 200 Seiten hat, ist eine Tiefe der Charaktere nicht so möglich gewesen, wie ich es mir gewünscht hätte.
Zur Entspannung und zum Abschalten ist das Buch hervorragend geeignet, auch wegen seiner Kürze. Ein Buch, das zeigt, dass man nie die Hoffnung aufgeben soll.