Die Lebenswelt der Indigenen in Amerika Anfang des vorigen Jahrhunderts. Louise Erdrich gibt in ihren Büchern gute Überblicke über das Geschehen in den Indigenen-Gemeinschaften in der damaligen Zeit. Von dieser wunderbaren Autorin kenne ich schon „Der Klang der Trommel“, „Von Büchern und Inseln“, „Die Wunder von Little No Horse“, „Liebeszauber“ und „Die Rübenkönigin“. Und ich liebe diese Blicke in eine fremde Welt, ich liebe den Magischen Realismus in den Texten. Louise Erdrich hat selbst indigene Wurzeln in der mütterlichen Linie, ihre Familie war im Kontakt mit den Indigenen der USA, von daher hatte sie von früh an Einblicke in die indigenen Lebenswelten. Und genau dies merkt man den Büchern der Autorin an. Seit meinem ersten gelesenen Buch von Louise Erdrich, „Der Klang der Trommel“ bin ich begeistert von dieser Autorin. Ich hatte mir nach der Lektüre von „Die Wunder von Little No Horse“ vorgenommen, die Bücher der Erdrich in der Reihenfolge ihres Erscheinens in den USA zu lesen. Denn in den Büchern erscheinen Figuren aus den älteren Romanen wieder. Die Bücher sind nicht unbedingt in chronologischer Reihenfolge geschrieben. Dennoch finde ich es gut das Leben dieser Charaktere in der USA-Reihenfolge zu betrachten. „Liebeszauber“ und „Die Rübenkönigin“ sind die ersten beiden Romane von Louise Erdrich, „Liebeszauber“ ist in den USA 1984 erschienen und „Die Rübenkönigin“ im Jahre 1986. „Spuren“ ist das dritte Buch von Louise Erdrich, in den USA wurde es 1988 herausgebracht. Ich finde es sehr gut, dass es in den USA auch Bestrebungen gibt, das Augenmerk auf das Erleben der Indigenen zu richten. Seit dem Erscheinen des Films „Little Big Man“ von Arthur Penn im Jahre 1970 scheint sich in den USA da etwas zu verändern. Dass einer indigenen Autorin ein Podium geboten wird, ist ein richtiger und wichtiger Schritt. Dass Louise Erdrich natürlich mit ihren Romanen auch ihre schriftstellerische Stärke zeigt, trägt natürlich auch zu ihren Erfolgen bei.
In den bisherigen Romanen spielten Menschen der Familien Kashpaw, Lamartine, Lazarre, Nanapush, Morrissey, Pillager und Adare eine bedeutende Rolle. Und genau diese Familien, ihre Charaktere, besonders die indigenen Familien spielen auch in „Spuren“ eine tragende Rolle. Was passierte mit den Indigenen Anfang des vorigen Jahrhunderts in den USA. Beispielhaft dafür stehen hier die Chippewa in North Dakota, genau das Volk, dem auch die Vorfahren der Autorin Louise Erdrich und auch die Autorin selbst entstammen. Die Chippewa waren früher auch unter dem Namen Ojibwa bekannt und sind ein Volk, welches sich früher als Wildreis-Ernter, Jäger, Fischer und in einem kleinen Umfang auch Gartenbauer ernährte. Der große Bezug zur Natur müsste bei dieser Lebensweise völlig nachvollziehbar sein, besonders wenn man hier noch bedenkt wie lebensfeindlich ihre Umwelt in den US-amerikanischen Bundesstaaten North Dakota, Minnesota, Wisconsin, Michigan und den kanadischen Provinzen Manitoba und Ontario sein kann, dem einstigen Wohngebiet der Chippewa (Saulteaux) und Chippewa (Ojibwa).
Louise Erdrichs Bücher zeigen eine andere Welt, andere Sichten aufs Leben und besonders zeigen sie charismatische Charaktere, die die Erdrich sofort in das geneigte Herz der Leser schreibt.
Und so kann ich natürlich nur rufen:
Lesen!!!