Am Anfang steht eine Liebesgeschichte, die dann aber schnell zu einem Albtraum wird. Louise Hill erzählt von den Jahren der Angst, der Verzweiflung, unterbrochen von Phasen der Hoffnung und Liebe. Aber diese guten Phasen werden immer weniger. Eins ist klar: Wenn ein Mann drei Grabkreuze mit den Namen seiner Kinder bestellt, kann dies kein gutes Ende nehmen.
Erster Eindruck: Ein schlichtes Cover mit einem goldenen Ring; Innengravur „Teufelskreis“.
„Es gab sie, die guten Zeiten. Die Zeit der Verliebtheit, die Zeit des Respekts für einander, die Märchenhochzeit.“ Mit diesen Worten fängt der Klappentext an und ich bin froh, das dem so ist, denn ohne diese Einleitung wäre das ganze Buch noch viel schwerer zu erfassen.
Wie kann eine Frau bei einem Mann bleiben, wenn dieser sich so aufführt und in den schlechten Phasen die Frau verbal und auch körperlich so nieder macht? Sie in Todesangst um die Kinder versetzt? Wahrscheinlich wird sich das jeder Leser fragen – so auch ich. Aber es ist nicht an mir, zu richten, denn leider hört man immer wieder von ähnlichen Fällen, die sich über viele Jahre erstrecken – wirklich traurig. Die Autorin hat sich die gleiche Frage selbst gestellt und wie folgt beantwortet: Sie blieb zuerst aus Liebe, dann aus Hoffnung und zuletzt aus Angst um die Kinder.
Hier ein paar für mich sehr bedrückende Textpassagen, die nachdenklich machen:
< „Aber es reichte alles nicht. Es reichte nicht, um ihn glücklich zu machen.“
< „Du bist nichts. Du taugst nichts. Du kannst nichts.“
< „Der Fehler musste also bei mir liegen. Ich musste mich nur bemühen.“
< „Ich wollte das nicht. Es tut mir fürchterlich leid!“
Schockierend fand ich zum Beispiel auch die Aussage gegenüber seiner Schwiegermutter, dass man alle über 65-jährigen Menschen einschläfern sollte!
Ein Leben unter diesen Verhältnissen muss sehr schwer sein… Erst nach vielen Jahren erhält sie endlich die Hilfe, die nötig ist. Und bei ihrem Mann, der gerne seine Frau als eine psychisch Kranke hinstellt, wird eine bipolare Störung mit narzisstischen Tendenzen diagnostiziert. Dies ist behandelbar, aber der Patient muss auch mitmachen. Natürlich verspricht er alles, aber vergisst seine Zusagen auch schnell wieder.
Eine solche Geschichte kann ja leider nur tragisch enden, denn alles andere wäre wahrscheinlich zu naiv, zu märchenhaft. Ich hoffe sehr, dass die Autorin und ihre Kinder nun ohne Angst leben können. Von meiner Seite die besten Wünsche.
Ein Buch, das sehr betroffen macht