Cover des Buches Tagebuch eines Möchtegern-Versagers (ISBN: 9783737340854)
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Rezension zu Tagebuch eines Möchtegern-Versagers von Luc Blanvillain

Tagebuch eines Möchtegern-Versagers

von meisterlampe vor 6 Jahren

Rezension

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meisterlampevor 6 Jahren
Klappentext:
"Alles läuft bestens: Meine Noten werden immer schlechter. Und auch wenn es keiner zugibt, hat sich unser Familienleben dadurch erheblich verbessert. Meine Mutter kocht mein Lieblingsessen, mein Vater kommt früher von der Arbeit nach Hause, und meine Schwester räumt lächelnd den Tisch ab. Was will man mehr?"
Hochbegabt zu sein klingt cool? Der zwölfjährige Nils wäre lieber ganz normal. Dann dürfte er vielleicht auch mal fernsehen oder Fußball spielen anstatt zu lernen. Da reift ein teuflischer Plan in ihm: Was, wenn er ab sofort einfach zum Versager wird? Doch leider gerät Nils die Lügerei ein bisschen außer Kontrolle...
Amüsant, turbulent und temperamentvoll!

Meine Meinung:
Obwohl das Buch in der Bücherei in der Rubrik "für Ältere" (Kinder, Jugendliche) stand, ist es mir (als Mutter) mit seinem gelben Einband sofort aufgefallen. Man ist schnell durch die 155 Seiten durch und kann zwischendurch mehrmals schmunzeln, wenn man die genialen Einfälle des hochbegabten 12-jährigen Nils liest, wie er gerne anders wäre. Manch einer hat sich früher durch den Mathematik- und anderen Unterricht gequält, ihm fliegt einfach alles zu. Dass seine Eltern ihm mit ihrer Verhaltensweise komplett das Leben eines Kindes nehmen und wie einen kleinen Erwachsenen behandeln, ist für sie völlig normal und fällt ihnen gar nicht weiter auf. Der arme Kerl muß sich erst komplett doof stellen, auf der neuen Schule in allen Arbeiten versagen, damit die Eltern "wach" werden und sich um ihn kümmern. Das Kümmern übertragen sie völlig selbstverständlich einer Psychologin. Wirklich traurig, dass Nils nur Videospiele spielen oder fernsehen darf, wenn er so richtig schlechte Noten hat. Wenn er der Beste ist, darf er gar nichts davon. Ungerecht, finde ich, findet er und behält seine Versager-Schiene bei. Nicht zuletzt, um damit die Nähe von Klassenkameradin und Freundin Mona zu suchen - die würde ihn auch als Genie nehmen, aber das müssen beide erst noch rausfinden.
Sehr süß, dass hier nicht nur Noten und Können eine Rolle spielen, sondern auch die erste Liebe, gemixt mit Rivalität zwischen Klassenkameraden, erst Feinden, dann Freunden und natürlich gibt es auch mehr oder wenige beliebte Lehrer.
Im Grunde ist das "Tagebuch eines Möchtegern-Versagers" eine Art Hilferuf, der von jedem Kind aus jedem Land stammen könnte, nicht unbedingt nur von Hochbegabten...Man darf nicht alles an der Leistung festmachen, sondern auch auf den Menschen selbst achten. Wie ist er, wie will er sein, was können alle zusammen besser machen, damit alle glücklich sind?
Ich hatte den Eindruck, in der Mitte der Geschichte gibt es einen Knick bzw. Einbruch, danach zog es sich ein wenig, aber die weitere Entwicklung machte diese Lücke wieder wett.
Für diese unterhaltsame, kurzweilige Lektüre gebe ich 4 Sterne.
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