Egal was es heute zum Essen geben wird, Hauptsache es sind Nudeln.
So kann man dem Buch den roten Teppich ausrollen.
Der Autor hat kein klassisches Kochbuch geschrieben mit hübschen Bildern und Rezepten welche jeder von uns kennt. Nein, er hat sich die Mühe gemacht, die Gerichte von Ihrer Entstehung bis zu ihrer heutigen DNA hin aufzubröseln. Er zeigt dem Leser wie Gerichte in der Geschichte ihren Platz haben und sich entwickelt haben. Grundlage dafür ist, dass es Menschen gibt, die der Meinung sind, die Gerichte müssen so auf dem Tisch kommen, wie sie vor hundert Jahren entstanden sind. Fernab der modernen und auch kulinarischen Entwicklung.
Rezeptbücher welche damals nur in der Familie weitergegeben wurden und spät erst für die Masse gedruckt wurden. Dann die Feinheiten der Zutaten. Von dem kleinsten und günstigsten Material, bis heute wo wir eine viel bessere Auswahl und Frische vorweisen können.
In zehn Rezepten erleben wir die zeitliche Geschichte, die Entwicklung der Rezepte und die Besonderheiten. In tollen Überschriften wie „Gruyére und andere Katastrophen“ lockern die Seiten auf. Ein Sonett, ein Dialog und dazwischen gibt es die Kochanweisung. So hätte wer gedacht, dass die Carbonara erst 1955 in einem Kochbuch aufgenommen wird. Viel zu bekannt ist das Gericht. Gnocchi und Lasagne, sind nur zwei der zehn Kapitel.
Alles in allem ist ein tolles Buch, welches man in einem ruhigen Moment lesen sollte. Lust auf Geschichte haben muss und es macht vor allem sehr viel Hunger. So dass man im Anschluss des Kapitels in die Küche gehen und kochen will.