Hochinteressante und aufrichtig erzählte Autobiographie, die das Leben in der DDR und in Namibia durch eine unerwartete Perspektive auf sehr persönliche Weise der Leserschaft näher bringt. Sehr empfehlenswerte Lektüre.
Lucia Engombe
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Lucia Engombe
Kind Nr. 95
Kind Nr. 95 - Meine deutsch-afrikanische Odyssee
Neue Rezensionen zu Lucia Engombe
Der Schreibstil ist okay. Mir hat besonders der Beginn und das Ende des Buches gefallen. Gerade die ersten Eindrücke von dem neuen Leben in dem unbekannten Land waren interessant. Ebenfalls hat mich die Ankunft in Namibia mit den kulturellen Unterschieden sehr berührt.
Den Großteil in der Mitte fand ich stellenweise etwas langatmig. Hier hätte ich mir einen lockeren Schreibstil gewünscht, sodass es einfacher voran geht. Aber auch hier war nicht alles nur mittelmäßig. Gerade auch den aufkeimenden Fremdenhass fand ich spannend. Hier hätte ich gerne mehr gelesen.
Ich weiß nicht, ob ich finde, dass Lucia Glück hatte. Sicherlich ist sie der Gefahr und dem Hunger entkommen, doch hat man deutlich die Entwurzelung gespürt. Da hat sie mir schon leid getan. Auch das die Kinder so auf Krieg getrimmt werden war mir fremd. Ebenso, dass die Mutter doch distanziert wirkt und es scheint, als hätte sie wenig Interesse an ihrem Kind - das kann ich nicht verstehen.
Ich vergebe durchschnittliche 3 Sterne.
Rezension zu "Kind Nr. 95" von Lucia Engombe
Kind Nr. 95 von Lucia Engombe
Das Buch handelt von einem Kind, dass dem Hunger im Flüchtlingslager in Sambia entkommt und sich mit 80 anderen namibischen Kindern in einem Schloss in der DDR wiederfindet.
„Kind Nr. 95" konnte durch die solidarische Hilfe der DDR dem Hungertod entkommen.
Aber diese Rettung gab es nicht kostenlos. Eine Kindheit in fast völliger Isolation mit wenig Kontakt zur DDR-Bevölkerung, Appellmärschen und der Kampfausbildung für den Freiheitskampf in Namibia.
Daneben erzählt Lucia Engombe ganz alltägliche Dinge wie zum ersten Mal verliebt sein, die erste Party und ihre Folgen, Schule und Erwachsen werden.
Ausserdem berichtet Lucia Engombe, wie nach der Wende der offene und gewaltätige Rassismus in der Ex-DDR ausbricht und die vorher ausgeübte, natürlich auch fragwürdige, Solidarität zusammenbricht. Sie muss zurück nach Namibia.
Fünf Sterne von mir, weil "Kind Nr. 95" zeigt, wie grausam Politik sein kann. Dies aber nicht mit erhobenen Zeigefinger, sondern anhand des Schicksals eines Mädchens, das sich immer gesagt hat: Ich werde trotzdem überleben. Alles Gute, Lucia!
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