Lucia St. Clair Robson

 4 Sterne bei 119 Bewertungen
Autor*in von Die Mit Dem Wind Reitet, Tiana und weiteren Büchern.

Alle Bücher von Lucia St. Clair Robson

Neue Rezensionen zu Lucia St. Clair Robson

Cover des Buches Die mit dem Wind reitet - Roman (ISBN: B003IGW8NK)
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Rezension zu "Die mit dem Wind reitet - Roman" von Lucia St. Clair Robson

Ein gewaltiges Panorama über den Untergang der Comanchen
Buchgespenstvor 4 Jahren

Bei einem Überfall der Comanchen wird Cynthia Anns ganze Familie getötet und sie selbst entführt. Ihr Hass und ihre Angst wandeln sich allmählich in Zugehörigkeitsgefühl und Liebe zu ihrer neuen Indianerfamilie, die sie aufzieht. Sie findet Glück und ein neues Leben, doch das Schicksal der Comanchen ist schon lange besiegelt. Wie eine Sturzflut reißt die Ausbreitung des weißen Mannes mit leeren Versprechungen, Mord und Krankheiten die Indianer ins Verderben. Auch Cynthias Stamm ist dem Untergang geweiht.

Ein bildgewaltiges Epos, das schonungslos und ohne romantische Verklärung ein Bild vom vergeblichen Kampf der Indianer ums Überleben zeichnet. Entführte Kinder, um sie in den Stamm einzugliedern oder entführte Jugendliche, um si als Sklaven zu halten. An drei Schicksalen wird gezeichnet, was die Entführten im Stamm zu erwarten hatten. Cynthia wird eine der ihren, ihr Bruder John ebenfalls während die Cousine Rachel als misshandelte, vergewaltigte Sklavin zerstört wird. Dabei werden alle Charaktere menschlich dargestellt, mit guten und schlechten Eigenschaften, mit falschen und richtigen Überzeugungen – und Falschheit und Aufrichtigkeit auf beiden Seiten – rot und weiß. Sympathie und Antipathien sind nicht einfach zu verteilen. Immer wieder ist der Leser erschüttert von den Grausamkeiten, die von beiden Seiten verübt werden. Dabei hilft es auch nicht, dass man weiß, wie der Kampf letztendlich enden wird – mit der Niederlage der amerikanischen Ureinwohner, gleichgültig, wie sehr sie ihren Traditionen oder dem Fortschritt vertrauen. 

Ein ergreifendes Buch, das lange nachklingt!

Cover des Buches Die Schwester des Apachen (ISBN: 9783492045957)
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Rezension zu "Die Schwester des Apachen" von Lucia St. Clair Robson

Lozen - die Schwester der Apachen
nscho-tschivor 8 Jahren

    Der historische Roman "Die Schwester des Apachen" handelt von der Apachenheiligen Lozen aus dem Stamm der Chiricahua-Apachen (zusammenfassende Bezeichnung für mehrere bestimmte Stämme), was so viel wie 'geschickte Pferdediebin' heißt. Lozen wird als sehr schön beschrieben, viele Krieger des Stammes zeigen Interesse an ihr. Sie ist als junges Mädchen wild und unbändig. Mit ihren hellseherischen Kräften, die Gabe, mit Tieren zu sprechen und einem guten Gespür, kann sie Unglücke, die ihren Stamm betreffen, vorausahnen und gilt daher als heilige Frau unter den Ihren. Anders als die anderen Squaws begleitet Lozen die Krieger auf den Feld- und Raubzügen, sie erweist sich als überaus hifreich, geschickt und bald schon notwendig für das Überleben des Stammes. Sie gibt bei der Suche nach der Sicherheit der Apachen nicht auf und stärkt ihre Mitmenschen mit ihrer Gabe und ihrem Glauben.

    Der Roman zeugt von guten historischen Kenntnissen der Autorin und ist teilweise sehr gut recherchiert. Er spiegelt die Zeit um 1850 an der Grenze zu Mexiko ohne Verschönerungen wieder. Die Apachen, von ihrem Land durch die Siedler beraubt, raffen sich zusammen, um um ihrer Existenz zu kämpfen. Es geht hier nicht darum, die Apachen als große Helden aussehen zu lassen. Man bekommt durch die Romanerzählung etwas von den damaligen grausamen und teils auch erniedrigenden Vorgehesweisen vermittelt. So brutal es auch teilweise zugeht, so gibt es auch schöne Momente, die von Zusammenhalt, Liebe und Vertrauen erzählen - und spaßige Geschichten zu dem gerissenen mythologischen Charakter Coyote.

    Anfänglich tat ich mich beim Lesen etwas schwer, doch war ich bald schon, besonders durch die historischen Tatsachen, sehr überzeugt. Auch rechne ich es der Autorin hoch an, dass sie keine explusive und romantische Liebesgeschichte aus dem Buch geformt hat. Wer sich für das Thema interessiert und noch nichts von Lozen gehört hat, dem empfehle ich "Die Schwester des Apachen" gerne weiter!

Cover des Buches Die mit dem Wind reitet - Roman (ISBN: B003IGW8NK)
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Rezension zu "Die mit dem Wind reitet - Roman" von Lucia St. Clair Robson

Spannendes Epos
Maggivor 10 Jahren

Dieser üppige Roman erzählt eine epische Geschichte, die mehrere Jahrzehnte umspannt. Sie begründet auf wahren Tatsachen, nämlich der Lebensgeschichte der Cynthia Ann Parker, die 1836 von Comanchen entführt wurde und fortan bei dem Stamm lebt. Sie wird adoptiert und fühlt sich schon bald in dem freien, rauhen, naturverbundenen Leben wohl und zuhause.

Das Alltagsleben der Comanchen wird sehr gut und in all seinen Facetten wieder gegeben und beruht auf penibel genauen und sehr gründlichen Recherchen der Autorin. Das Volk wird glaubhaft und vielfältig geschildert, die Natur- und Familienverbundenheit sehr schön ausgearbeitet und richtig zum mitfühlen beschrieben. So kann man sehr gut mit den Figuren mitfühlen und an ihrer Lebenswirklichkeit teilhaben. Jedoch liegt hier kein klischeebehafteter „Der edle gute Wilde, der naturverbundene Bessermensch“-Roman vor, auch die Grausamkeiten der Indianer, wie das Verstümmeln und Foltern von Feinden oder das systematische Quälen von Sklaven wird nicht verschwiegen. So formt sich ein gutes, realistisches Gesamtbild, das sowohl Schönheit und Wahrhaftigkeit, als auch die Grausamkeit des Lebens abbildet.

Die Figuren wachsen einem im Verlauf mehrerer hundert Seiten Lektüre sehr ans Herz, man hofft, bangt und lebt mit ihnen und sie werden alle sehr lebendig beschrieben. Auch die Liebesgeschichte zwischen Naduah, wie Cynthias Name bei den Comanchen lautete, und Nocona, Wanderer, ist wirklich schön beschrieben, von den ersten Anfängen, als Naduah fast noch ein Kind war, bis hin zu einer jahrelangen Ehe. So werden die historischen Fakten lebendig, man sieht alles was geschieht vor dem inneren Auge: die großartigen, weitläufigen Landschaften, die Kleidung, die Alltagsgegenstände, die Tiere, die das Land bevölkern und alles Weitere! An Handlung passiert in dem Buch so viel, dass es sich schlecht in einer Rezension wiedergeben lässt, umspannt das Buch doch, bis auf die ersten neun Lebensjahre von Naduah, ein ganzes Leben.

Für mich war die Lektüre sehr schön, ein spannender Trip ins 19. Jahrhundert und in ein mir fremdes, faszinierendes Leben! Verdiente volle Punktzahl!

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